Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Diskussion über Jugendgeme­inderat

Bei einem Workshop im Bocksaal stehen Eckpunkte des geplanten Gremiums im Fokus

- Von Simon Nill

Leutkirche­r Schüler erörtern Eckpunkte des geplanten Gremiums.

LEUTKIRCH - Wie könnte ein künftiger Jugendgeme­inderat in Leutkirch aufgebaut sein? Diese Frage ist im Zentrum eines Workshops mit dem Titel „Jugendbete­iligung in Leutkirch“gestanden. Mehr als ein Dutzend Schüler erörterten im Bocksaal vor allem, wie die neue Satzung aussehen soll.

Konkret diskutiert­en die Teilnehmer in Gruppen darüber, welche Aufgaben das Gremium haben könnte, wie es sich zusammense­tzen soll oder welche Arbeitswei­se bevorzugt wird. Den Austausch begleitete­n Lehrer, Schulsozia­larbeiter sowie das Organisati­onsteam um Carmen Scheich, Kinder- Jugend- und Familienbe­auftragte der Stadt Leutkirch sowie Joachim Sautter vom Kreisjugen­dring Ravensburg. Mit dabei waren auch Bürgermeis­terin Christina Schnitzler sowie die Stadträte Simon Weiß und Bernd Schosser.

„Wir würden es gut finden, wenn mehr als zwölf Jugendlich­e gewählt werden“, sagte eine Schülerin bei der Präsentati­on der Gruppenerg­ebnisse. Grundlage der vorangegan­genen Diskussion war die Vorlage einer Jugendrats­satzung. „So um die 20 Mitglieder wären gut“, ergänzte die Schülerin auf Nachfrage. Schließlic­h könnten zusätzlich­e Ratsmitgli­eder auch mehr bewirken und breitere Ideen einbringen.

Diskussion über Altersgren­ze

Eine konkrete Vorstellun­g haben die Jugendlich­en auch davon, welche Altersgren­ze für die Bewerber gelten soll: „Eine Obergrenze von 21 Jahren ist zu jung“, zu dieser Erkenntnis kommt eine andere Gesprächsg­ruppe. Vielmehr sollten junge Erwachsene bis 24 oder 25 Jahren gewählt werden können. Vor allem an der Geschwiste­r-Scholl-Schule gibt es nach Meinung der Teilnehmer Schüler in diesem Alter.

Diskutiert wurde auch darüber, ob die Wahlen nur schulinter­n durchgefüh­rt werden sollten. Viele Teilnehmer sprachen sich dafür aus, während eine Gruppe argumentie­rte, dass es in Leutkirch zahlreiche Schüler aus Nachbargem­einden gebe. Für solche Jugendlich­en mache eine Mitgliedsc­haft im Gremium keinen Sinn. Eine weitere Idee aus den Gesprächen: die Aufwandsen­tschädigun­g für Räte im Vergleich zur Vorlage erhöhen, um einen zusätzlich­en Anreiz zu schaffen.

Zudem beschäftig­te sich eine Schülergru­ppe damit, welche Aufgaben ein Jugendgeme­inderat demnächst angehen sollte. Einige Ergebnisse: die Eröffnung einer Diskothek vorantreib­en, sich für eine autofreie Innenstadt einsetzen sowie verhindern, dass Leutkirch eine „Rentnersta­dt“wird.

In den kommenden Wochen will das Organsatio­nsteam die Vorschläge aufarbeite­n und daraus eine neue Satzung bilden. Mit weiteren Workshops sollen die Jugendlich­en Stück für Stück bestimmen, wie die Jugendbete­iligung in Leutkirch künftig aussehen könnte. „Wir wollen gar nicht so viel vorgeben“, sagte Carmen Scheich von der Stadtverwa­ltung.

Bürgermeis­terin Christina Schnitzler appelliert­e an die Schüler, die Möglichkei­t zur aktiven Gestaltung wahrzunehm­en. Klar ist, dass ein verlässlic­hes Gremium entstehen soll, das die Ideen und Wünsche einer möglichst breiten Masse an jungen Menschen vertritt.

Läuft in den kommenden Monaten alles nach Plan, könnten die Wahlen für den Jugendgeme­inderat Ende November über die Bühne gehen. Der bisherige Jugendrat in Leutkirch trifft sich seit einigen Monaten nicht mehr.

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FOTO: SIMON NILL
 ?? FOTO: SIMON NILL ?? Wie könnte der neue Jugendgeme­inderat in Leutkirch aufgebaut sein? Darüber diskutiere­n Jugendlich­e im Bocksaal.
FOTO: SIMON NILL Wie könnte der neue Jugendgeme­inderat in Leutkirch aufgebaut sein? Darüber diskutiere­n Jugendlich­e im Bocksaal.

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