Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Disput um Landwirtschaft
Parallel zur grundsätzlichen Debatte über die neue Struktur der Kreisberufsschulen ist im Kultur- und Schulausschuss eine Diskussion um die von der Verwaltung geplante Bündelung der landwirtschaftlichen Ausbildung in Wangen entstanden. Ausgangspunkt war eine Äußerung des Leutkircher Kreisrats Waldemar Westermayer (CDU): Beim Ausschussbesuch im Beruflichen Schulzentrum Wangen (BSW) sei er „geschockt“gewesen, dass „die Landwirtschaft in Wangen gar nicht so willkommen ist“. Stattdessen schlug er Aulendorf als Standort vor – mit Blick auf den dortigen Bahnverkehrsknotenpunkt.
Der Kreisvorsitzende des Bauernverbands Allgäu-Oberschwaben begründete die Idee mit Stimmen von Landwirten: Sollte der Agrarbereich in Wangen zusammengelegt werden, zöge es den bäuerlichen Nachwuchs aus dem Landkreis nach Biberach und Sigmaringen. Deshalb stellte er die schnelle Umsetzung für diesen Bereich in Frage. Schuldezernent Franz Baur verteidigte die Pläne: Aktuell sei Wangen der richtige Standort, weil es in der weiteren Region die nächsten entsprechenden Ausbildungsmöglichkeiten gerade eben in Biberach und Sigmaringen sowie in Radolfzell gebe. Zudem käme man mit den erstgenannten Standorten gerade bei einer Entscheidung für Aulendorf wegen der räumlichen Nähe „ins Gehege“. Gegen Aulendorf sprächen zudem die Voraussetzungen wie die fehlende Werkstatt und Gebäude, die „jetzt schon aus allen Nähten platzen“. (jsp)