Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Tote Wilhelmsdorferin: Prozess in der Schweiz verschoben
FRAUENFELD (ric) - Der Prozess gegen einen 50-jährigen Mann, der beschuldigt wird, seine Tochter Vanessa W. aus Wilhelmsdorf in Wagenhausen im Schweizer Kanton Thurgau getötet zu haben, ist verschoben worden. Grund dafür ist die Erkrankung des zuständigen Staatsanwalts. Das teilte der Präsident des thurgauischen Bezirksgerichts Frauenfeld in den späten Abendstunden des Dienstags per E-Mail mit. Der Prozess gegen den Mann aus Leutkirch im Landkreis Ravensburg hätte dort am Mittwoch, 24. Januar, geführt werden sollen. Beginn wäre um 7.45 Uhr gewesen, auch mit einem Urteil hat man laut Angaben des Bezirksgerichts Frauenfeld bereits gerechnet. Einen Ersatztermin für die Hauptverhandlung gibt es noch nicht. Wie mehrfach berichtet, muss sich der Beschuldigte unter anderem wegen „eventualvorsätzlicher Tötung“verantworten. Laut Schweizer Strafgesetzbuch droht dem Angeklagten eine mehrjährige Haftstrafe. Als der Tod und der Vorwurf im Januar 2016 bekannt geworden sind, traf das die Region hart. Vor allem, weil die Schweizer Behörden nach Fund der Leiche in der Wohnung des Ex-Freundes der 25-jährigen Frau, Kurt R., in Wagenhausen von einem „außergewöhnlichen Todesfall“sprachen. Kurt R. wurde nach einem Monat aus der Untersuchungshaft entlassen, weil sich keine Verdachtsmomente gegen ihn ergaben. Laut Schweizer Medienberichten ist er vom Vorwurf der unterlassenen Hilfeleistung freigesprochen worden.