Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Landgericht verhandelt Teenie-Drama ab April
18-jähriger Ravensburger attackierte 16 Jahre alte Freundin mit Messer – Versuchte Tötung steht im Raum
RAVENSBURG (jab) - Der als TeenieDrama bekannt gewordene Fall, bei dem ein 18-Jähriger in Ravensburg nach einem Beziehungsstreit auf seine 16 Jahre alte Freundin eingestochen hat, ist vom Amtsgericht an das Landgericht verwiesen worden. Die Verhandlung ist Ende April, Anfang Mai.
Der heute 19 Jahre alte Beschuldigte soll im Dezember 2016 in der Wohnung seiner Eltern in der Ravensburger Innenstadt mit einem Küchenmesser auf seine Freundin losgegangen sein (die SZ berichtete). Der Grund soll gewesen sein, dass sie ihn verlassen wollte. Wie es in der Anklage heißt, habe der junge Mann bei dem Angriff in der Absicht gehandelt, die Jugendliche zu verletzen. Mit dem Messer, dessen Klinge etwa acht Zentimeter lang war, stach er ihr in den Bauch. Weitere Stiche konnte die 16-Jährige abwehren. Dabei erlitt sie Verletzungen im Gesicht, am Kopf und an der Hand. Wegen der Bauchverletzung musste die Teenagerin notoperiert werden. Sie überlebte.
Der Fall war zunächst unter Berücksichtigung des Jugendstrafrechts nicht öffentlich am Amtsgericht Ravensburg verhandelt worden. Die Anklage lautete auf gefährliche Körperverletzung. Doch die Hauptverhandlung wurde abgebrochen: Es kam der Verdacht auf, dass der junge Mann seine Freundin nicht nur verletzen, sondern gar töten wollte. Wegen des versuchten Tötungsdelikts sei der Fall an die Jugendkammer des Landgerichts verwiesen worden, erklärt Richter Franz Bernhard, Pressesprecher des Landgerichts.
Das Strafverfahren vor der Jugendkammer des Landgerichts beginnt am 25. April 2018 um 9 Uhr. Als weitere Verhandlungstage sind der 26. April sowie der 2. und 3. Mai angesetzt. Laut Pressesprecher Bernhard ist die Öffentlichkeit zugelassen.