Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Kraftvolles Zeugnis mitmenschlicher Solidarität
Weihnachtsaktion erbringt 427 173,33 Euro – Scheckübergabe an Bischof Fürst und Caritas
ROTTENBURG (pm) - Mit Freude und tiefem Dank hat Bischof Gebhard Fürst einen Scheck in Höhe von 427 173,33 Euro von der „Schwäbischen Zeitung“entgegengenommen. Den Scheck erhielt er am Freitag im Rottenburger Bischofshaus aus der Hand von Chefredakteur Hendrik Groth. Die Leser der Zeitung hatten die Summe während der Weihnachts-Spendenaktion „Helfen bringt Freude“gespendet. Der Erlös fließt je zur Hälfte in Flüchtlingscamps im Nordirak und in 68 lokale Initiativen, die Projekte weltweit unterstützen. Zudem werden 14 Einrichtungen der Caritas in BadenWürttemberg unterstützt, die Flüchtlingen beistehen.
Bischof dankt den Spendern
„Mein Dank gilt der ,Schwäbischen Zeitung’ und allen Spendern, die mit dieser Aktion ein kraftvolles Zeugnis mitmenschlicher Solidarität setzen“, sagte Bischof Fürst bei der Scheckübergabe. Menschen zu helfen, damit sie in ihrer angestammten Heimat bleiben können, sei konkret gelebte Nächstenliebe und trage zu einem Leben in Würde bei.
„Wer dafür bei uns verzichtet und spendet, hat das verstanden“. Auch Pfarrer Oliver Merkelbach, Caritasdirektor der Diözese RottenburgStuttgart, bedankte sich für das überwältigende Spendenergebnis und das Engagement der SZ. „Das ist ein Bekenntnis zum Helfenwollen. Die Leserinnen und Leser haben ein Zeichen der Solidarität mit Menschen gesetzt, die nach der Flucht neue Perspektiven brauchen. Sie verbessern auch die Lebensbedingungen vieler Menschen, damit sich diese erst gar nicht auf die Flucht begeben“, so Merkelbach.
Das Motto „Fluchtursachen bekämpfen“stand 2017 zum zweiten Mal über der Weihnachts-Spendenaktion, für die SZ und der Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart zusammengearbeitet haben. Im Jahr 2016 spendeten die Leser 501 000 Euro. Da nachhaltig gearbeitet werden soll, stehen in diesem Jahr im Camp Mam Rashan und im benachbarten Camp Sheikhan weitere Ladenlokale und Gewächshäuser auf dem Wunschzettel. Insgesamt leben in den beiden Camps aus ihrer Heimat vertriebene 14 000 Jesiden und Christen. „Weiter wollen wir einen Spielplatz bauen“, blickte Groth voraus: „Viele der Kinder in den Camps haben schlimme Erfahrungen als Kindersoldaten gemacht und können beim Spielen hoffentlich wieder verloren gegangenes Vertrauen aufbauen.“
Lokale Initiativen in aller Welt
Auch die 68 lokalen Initiativen tragen dazu bei, dass sich Menschen in ihrer Heimat eigene Perspektiven aufbauen.
Die Caritas wiederum unterstützt Flüchtlinge, die in Deutschland sind. Im Upcycling-Projekt „Buntgut“der Caritas Region Schwarzwald-AlbDonau beispielsweise finden bis zu zehn Frauen mit Fluchtgeschichte die Gelegenheit beim Angebot „Sprache und Nähen“Deutsch zu lernen, ihre Deutschkenntnisse zu vertiefen und die Näherei zu erlernen.
In diesem Jahr soll die 2013 begonnene Zusammenarbeit zwischen Medienhaus und Caritasverband fortgesetzt werden. 2013 und 2014 standen Projekte, die Kinderarmut bekämpfen, im Mittelpunkt, 2015 stellte die SZ die Hospizarbeit vor. Insgesamt spendeten die Leser bisher mehr als 1,4 Millionen Euro.