Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Deutsche Traumastiftung will umfassende Behandlung erreichen
In Ulm haben in der vergangenen Woche Experten aus Süddeutschland auf Einladung der Deutschen Traumastiftung über die Versorgung Verletzter nach einem möglichen Terroranschlag diskutiert. Mit dem Universitätsklinikum, den Universitäts- und Rehabilitationskliniken (RKU) und dem Bundeswehrkrankenhaus gibt es in Ulm bereits ein lokales Netzwerk, das durch einen der bundesweit ersten Lehrstühle für Unfallchirurgie, den ersten Lehrstuhl für unfallchirurgische Forschung, Experten der psychischen Traumaforschung und einen Sonderforschungbereich in der Traumaforschung ergänzt wird. Präsident der Deutschen Traumastiftung ist seit diesem Jahr der Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm, Professor Dr. Thomas Wirth. „Das Trauma hat als Forschungsthema leider noch nicht die Bedeutung, die es benötigt“, sagt Wirth, „traumatische Ereignisse stehen bei jungen Menschen unter 40 an erster Stelle der Todesursachen.“Traumafolgen seien „teurer als viele andere Erkrankungen“, und Deutschland sei auf „bestimmte Traumafolgen nicht gut vorbereitet“.
Hier will die Deutsche Trauma- stiftung Abhilfe schaffen: Sie setzt sich für die Verbesserung der Traumaversorgung durch Bildung und Forschung sowie den Erfahrungsaustausch der Akteure im Bereich der Prävention und Behandlung psychischer und physischer Traumafolgestörungen ein. Das Ziel: „Die Traumaversorgung in Deutschland ist aktuell noch sehr segmentiert. Wir möchten erreichen, dass Menschen mit psychischen und physischen Verletzungen zielgerichtet, umfassend und erfolgreich behandelt werden und dabei das Zusammenspiel der beiden Ebenen ausreichend berücksichtigt wird.“