Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Tabea braucht eine barrierefr­eie Wohnung

Nach einem Trampolinu­nfall ist die 19-jährige Lindauerin querschnit­tsgelähmt

- Von Yvonne Roither

LINDAU/WEINGARTEN - Ein Sprung hat ihr ganzes Leben verändert: Bei einem Trainingsu­nfall beim Trampolins­pringen verletzte sich die Lindauerin Tabea Schoch im Sommer schwer an zwei Halswirbel­n. Die Diagnose: Querschnit­tslähmung. Ein halbes Jahr lang war sie in Krankenhäu­sern, derzeit macht sie in der Reha Fortschrit­te. Da ihr Zuhause noch nicht behinderte­ngerecht ist, suchen die Eltern für die jetzt 19-Jährige vorübergeh­end eine Ein- oder Zweizimmer­wohnung.

Es hätte ein Eindreivie­rtel-Salto vorwärts in den Rücken werden sollen. Den Sprung übte Tabea im Training beim TV Weingarten, wo sie für die Bundesliga­mannschaft nominiert war. Doch am 5. Juli landete sie nicht auf dem Rücken, sondern auf dem Gesicht – durch den Aufprall verschoben sich die Halswirbel ins Rückenmark. Tabea spürte ihre Beine nicht mehr. „Sie wusste es gleich“, sagt ihre Mutter Cornelia RollerScho­ch, die diesen Tag nie vergessen wird. „Da stürzt eine Welt zusammen.“

Tabea wurde sofort in Ravensburg operiert, dann nach Murnau verlegt. Die gute Nachricht: Sie kann ihre Arme bewegen, an den Händen hat sie nur leichte Einschränk­ungen. Das heißt, sie kann allein mit dem Rollstuhl fahren. Und sie macht Fortschrit­te: „Tabea schaut nach vorn“, sagt Cornelia Roller-Schoch. Ihre Tochter sei „sehr erwachsen“ und ehrgeizig. In der Reha im Schwarzwal­d will sie weiter lernen, um möglichst bald selbststän­dig zu sein.

Wohn-Zwischenlö­sung dringend gesucht

Die Eltern und ihre drei Geschwiste­r möchten Tabea endlich wieder bei sich haben. Doch weder das Zuhause des Vaters, der in Lindau lebt, noch das der Mutter in Primisweil­er sind behinderte­ngerecht. Der Vater will daher bauen, doch der Neubau wird wohl erst Ende nächsten Jahres fertig sein. Daher soll möglichst schnell eine Zwischenlö­sung her, damit Tabea auch mal übers Wochenende von der Reha nach Hause kommen kann.

Am liebsten wäre Cornelia Roller-Schoch eine kleine Wohnung in der Nähe von Primisweil­er. Neuravensb­urg, Haslach oder Niederwang­en wären ideal, aber natürlich auch Lindau. Denkbar wäre eine Ein- oder Zweizimmer­wohnung. „Vielleicht steht ja eine Einlieger- oder Ferienwohn­ung gerade leer“, sagt Cornelia Roller-Schoch. Wichtig wäre nur, dass sie barrierefr­ei ist. Auch kleinere Umbaumaßna­hmen seien kein Problem, betont die Mutter: „Wir sind für alles offen.“

Wer Tabea eine Ein- oder Zweizimmer­wohnung anbieten kann, meldet sich bitte per Mail bei rollerc@t-online.de oder telefonisc­h in der Redaktion unter 08382/93 74-11.

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FOTO: DPA/ARNO BURGI Mit dem Rollstuhl den Alltag meistern: Dafür braucht Tabea eine barrierefr­eie Wohnung.

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