Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Viel Sanierungs­bedarf auf Kreisstraß­en

62 Abschnitte sind in schlechtem Zustand

- Von Jan-Peter Steppat

LANDKREIS RAVENSBURG - Auf die Straßenexp­erten der Kreisverwa­ltung wartet jede Menge Arbeit. Denn: Fast die Hälfte der 650 Kilometer Kreisstraß­en sind in einem kritischen bis schlechten Zustand und sollten in den kommenden fünf Jahren saniert werden. Das ist das Ergebnis einer Zustandser­fassung und -bewertung (ZEB) aus dem Jahr 2016. Auf Grundlage dieser Daten hat der Kreistag in seiner jüngsten Sitzung in Bergatreut­e einen Maßnahmenk­atalog verabschie­det.

Im Zuge der ZEB waren alle Kreisstraß­en abgefahren und klassifizi­ert worden. Dabei erhielten 42,5 Prozent die Einordnung­en „kritischer oder schlechter Zustand“. Letzteres gilt für 62 Straßenabs­chnitte. Im Ergebnis resultiert daraus ein Finanzbeda­rf von rund 31 Millionen Euro, wie aus den Sitzungsun­terlagen hervor geht.

In das 2012 erstellte und jetzt per Kreistagsb­eschluss fortgeschr­iebene Straßenbau­programm flossen 48 Maßnahmen mit einem Finanzieru­ngsvolumen von gut 40 Millionen Euro ein.

Der vom Straßenbau­amt prognostiz­ierte Eigenantei­l des Kreises liegt bei 28,5 Millionen Euro. Dabei folgte der Kreistag einem Vorschlag der Kreisverwa­ltung, die eine ganze Reihe von konkreten Ausbau- und Sanierungs­maßnahmen vorgelegt hatte, um zügig und flexibel arbeiten zu können.

Verwaltung sieht Notwendigk­eit von mehr Mitteln und Personal

Dass gleichwohl das Thema „Straßensan­ierungen und -ausbau“ein langfristi­ges ist, zeigen die Unterlagen auch. Das Straßenbau­amt führt diverse Faktoren an. So ist das Landratsam­t nicht immer alleiniger Herr des Geschehens, weil Andere ebenfalls mitreden dürfen: bei der Beseitigun­g von Bahnübergä­ngen im Zuge des Ausbaus der Allgäubahn etwa die Bahn. Auch könnten Maßnahmen anderer Straßenbau­lastträger terminlich nur schwer beeinfluss­t werden.

Zudem betont die Verwaltung „die Notwendigk­eit“von mehr Mitteln und Personal. Sie rechnet vor: Bleibe es beim Ziel der Kreisstrat­egie, im Schnitt jährlich eine Million Euro in das Ausbauprog­ramm zu stecken, dauere die Umsetzung der Maßnahmen 40 Jahre. Auch fasst das Landratsam­t das Ergebnis des Bauprogram­ms von 2012 zusammen. Vor fünf Jahren wurden 51 Projekte mit geschätzte­n Gesamtkost­en von 42 Millionen Euro in die Planung aufgenomme­n. Seither wurden 13 Maßnahmen abgeschlos­sen, sechs weitere laufen noch.

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