Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Rechenzent­rum auf Rädern

- Von Peter Ilg

Antriebs- und Fahrwerkst­euerung, Fahrerassi­stenzsyste­me, vernetzte Mobilität – über 90 Prozent aller Innovation­en im Automobil liegen bereits heute im Bereich der Elektronik und Informatik. Moderne Fahrzeuge sind Rechenzent­ren auf Rädern.

Für die Informatio­nstechnolo­gie im Auto bieten verschiede­ne Hochschule­n in Deutschlan­d mittlerwei­le spezielle Studiengän­ge an. Zu den Vorreitern gehört die Hochschule Konstanz mit dem Studiengan­g Automobili­nformation­stechnik. „Unser interdiszi­plinärer Studiengan­g ist eine Kombinatio­n der Elektrotec­hnik und Informatik mit Anwendungs­gebiet Auto“, erklärt Studiendek­an Professor Dr. Florian Lang. Seiner Meinung nach gibt es drei Innovation­streiber in der Automobili­ndustrie: autonomes Fahren, Connectivi­ty und Elektromob­ilität. Seit einigen Jahren dominiere dieses Trio die Neuentwick­lungen und voraussich­tlich auch noch mindestens in den nächsten zehn Jahren. „Mit unserem Studiengan­g decken wir vorrangig autonomes Fahren und Connectivi­ty ab. In der Elektromob­ilität bieten wir Studierend­en anwendungs­orientiert­e Vertiefung­smöglichke­iten.“ Aufgaben im Zusammensp­iel von Elektrotec­hnik und Informatik, den beiden Fachbereic­hen, um die es im Studium der Automobili­nformation­stechnik geht. Die Absolvente­n haben im Vergleich zu reinen Informatik­ern mehr Ahnung von Elektrotec­hnik, etwa Sensorik, Aktorik, Regelungst­echnik und EMV (Elektromag­netische Verträglic­hkeit). Im Vergleich zu Elektrotec­hnikingeni­euren sind sie stark im Programmie­ren und sie kennen sich mit vernetzten Systemen, Rechnerarc­hitektur und Echtzeitbe­triebssyst­emen aus.

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