Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Die Fasnet will gut vorbereitet sein
Narrenzünfte haben für Events in Leutkirch Auflagen zu erfüllen – Polizei und DRK im Einsatz
LEUTKIRCH - Das närrische Treiben an der Fasnet erreicht in den kommenden Tagen auch in Leutkirch seinen Höhepunkt. Events wie Rathaussturm, Bürgerball oder Narrensprung stehen auf dem Programm. Damit die fünfte Jahreszeit friedlich über die Bühne geht, gilt es, Vorbereitungen zu treffen.
Gefordert sind vor allem die Veranstalter – bei der Fasnet sind das in der Regel einzelne Narrenzünfte. Bei Umzügen in Leutkirch, etwa dem Narrensprung am kommenden Sonntag, sind einige Auflagen zu beachten. So sind vom Veranstalter etwa 35 Ordner einzusetzen. Rund 15 entlang der Umzugstrecke, 20 weitere Ordnungshüter an diesen Stellen, an denen ein sogenannter baulicher Zufahrtsschutz eine Einfahrt für Fahrzeuge in die betroffenen Straßen verhindert. Das teilt die Stadtverwaltung auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“mit.
Weitere Vorkehrungen haben die Narrenzünfte zu treffen, wenn beispielsweise Veranstaltungen in der Leutkircher Festhalle über die Bühne gehen. Einige der Regeln: In der Halle dürfen sich laut Bestuhlungsplänen maximal 932 Besucher aufhalten. Für den Party- und Weiberball besteht laut Stadtverwaltung die Auflage, dass mindestens 20 Ordnungskräfte im Einsatz sein müssen, die den Innen- und Außenbereich der Halle kontrollieren. Darunter sollten sich zumindest sechs Security-Mitarbeiter einer anerkannten Sicherheitsfirma befinden. Bei anderen Bällen reichen teilweise zehn geschulte Kräfte aus. Außerdem gehört zu den vielfältigen Vorschriften unter anderem, dass die Narrenzunft vor der Halle einen Vorbau zu errichten hat, der für den Verkauf der Eintrittskarten dient.
Ein besonderes Augenmerk auf die beliebten Fasnetsveranstaltungen in Leutkirch legt auch die Polizei. Während der Events sei eine „größere Anzahl“an Mitarbeitern im Einsatz, erklärt Ferdinand Hofmann vom Leutkircher Polizeirevier. So beispielsweise beim Narrensprung. Für die Polizisten gelte es vor allem, an „neuralgischen Punkten“präsent zu sein. Hofmann meint damit unter anderem die Hauptkreuzungen.
Dabei steht die „Sicherung des öffentlichen Raums“ganz oben auf der Agenda. Die Möglichkeiten der Narrenzünfte, diese Bereiche zu schützen, sind laut Hofmann „sehr beschränkt“. Die Vorkehrungen der privaten Veranstalter seien vor allem bei Fasnetsevents in Gebäuden, etwa der Festhalle, effektiv.
Apropos Vorkehrungen: Auch ehrenamtliche Helfer des DRK-Ortsvereins Leutkirch bereiten sich auf Einsätze während der großen Veranstaltungen vor. 18 ehrenamtliche Kräfte und ein Notarzt wollen an diesem Sonntag bereitstehen. Vor allem dort, „wo das Gefahrenpotenzial erhöht ist“, sagt DRK-Bereitschaftsleiter Sebastian Boos. Das seien Orte, an denen sich viele Zuschauer aufhalten, aber auch Bereiche, in denen die Hästräger häufig sogenannte Pyramiden bilden.
Allerdings sei es bei Umzügen in Leutkirch generell „eher relativ ruhig“, sagt Boos. Zu den „typischen Fasnetsverletzungen“zählen seiner Einschätzung nach „vertretene Sprunggelenke von Maskenträgern“– vor allem bei der Bildung von Pyramiden – sowie Schnittverletzungen. Hinzu kämen „Einschränkungen“durch überhöhten Alkoholkonsum. „Die Fasnetszeit ist für uns DRK’ler auf jeden Fall arbeitsintensiv“, weiß der Bereitschaftsleiter aus seiner Erfahrung.