Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Positive Wachstumsprognosen
Kämmerer Johannes Simmler stellt Wirtschaftsplan für den Gemeindewald vor
AITRACH (olas) - Den jährlichen Wirtschaftsplan zum Aitracher Gemeindewald stellte Gemeindekämmerer Johannes Simmler in der jüngsten Gemeinderatssitzung vor. Was tut sich im Forstbetrieb aktuell in diesem Jahr? Und was wurde im vergangenen abgearbeitet? Diese Fragen wurden mit entsprechenden Zahlenangaben untermauert.
Die Vorgaben für die Bewirtschaftung des insgesamt 46 Hektar großen Waldgebietes sind im zehnjährigen Forsteinrichtungsplan bis zum
Jahr 2025 geregelt.
Die Zielsetzung hierzu geschieht dabei im Hinblick auf nachhaltige und naturnahe Bewirtschaftung des Gemeindewaldes unter Beachtung der Funktionsvielfalt, um ein positives Betriebsergebnis zu erzielen. Holz ist wirtschaftlich ein gutes Geschäft mit positiven Wachstumsprognosen, was auch für die Gemeindekasse von Vorteil ist. Für die laufende Dekade ist ein Hiebsatz von 282 Festmetern pro Jahr geplant, der sich aber durch ökologische Unwägbarkeiten wie Stürme oder Schädlingsbefall verändern kann.
Gesamterlös von 32 500 Euro
Dies war auch im abgelaufenen Jahr der Fall, so dass statt des geplanten Holzschlages von 295 Festmetern tatsächlich insgesamt 571 Festmeter (Fm) verzeichnet wurden. Diese fast doppelte Erhöhung kam durch zusätzliches Käferholz (136 Fm), Sturmholz (29 Fm) sowie Brenn-, Hack-, und Derbholz (109 Fm) zusammen und führte zu einem Holzgesamterlös von 32 500 Euro im Jahr 2017. Dennoch sei der laufende Zuwachs höher als der Hiebsatz, so Simmler, daher findet bei planmäßiger Bewirtschaftung ein weiterer Vorratsaufbau statt. Diese verteilen sich auf acht Waldflächen auf Aitracher Gemarkung, größtenteils zwischen Aitrach und Mooshausen, westlich der Bahnlinie. Darauf wachsen zu 51 Prozent Fichtenund 40 Prozent Buntlaubholz. Etwa 60 Prozent sind wirtschaftlich leistungsstark genutzte Nadelhölzer, dagegen dienen Laubhölzer als extensiver Dauerwald vorwiegend ökologischen Zielen, sie werden gering verwertet. Die Nutzung von schnell wachsenden Fichten ist daher wirtschaftlich attraktiv.
Für das Jahr 2018 sind 275 Fm Abforstung im Mooshausener Gemeindewald geplant, hierfür wird ein Erlös von 12 350 Euro laut Wirtschaftsplan erwartet, gegengerechnet sind hierbei allerdings die nicht unerheblichen finanziellen Ausgaben für die Aufwendungen zur Aufforstung, Forstschutz, Bestandspflege sowie den Forstverwaltungs-, den Holzfäll- und Holzrückekosten und die Verwaltungskosten. Dies trifft auch auf den notwendigen Einschlag des vom Eschentriebsterben betroffenen Laubwaldes im Illergries in Aitrach zu, bei dem etwa 150 Festmeter geschädigte Bäume gefällt werden müssen (wir berichteten).
Die damit verbundenen Holzerlöse von etwa 7000 Euro und ein Landeszuschuss zur Wiederaufforstung in Höhe von 900 Euro werden durch die Hauer- und Rückelöhne, der Schlagräumung, der Wiederaufforstung und dem Fegeschutz nahezu neutralisiert. Der Gemeinderat stimmte dem Wirtschaftsplan einstimmig zu.