Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Von Seemännern und großen grauen Tieren
Superhelden haben ja Hochkonjunktur, ob sie nun Bat-, Spideroder Superman heißen. Doch um Heldentaten zu vollbringen, braucht es gar nicht unbedingt übermenschliche Kräfte. Die Kinder eines Polizisten, der im nächtlichen Mainz einen Einbrecher festgenommen hat, werden ihren Vater künftig aber auch so als kühnen Kämpfer der Gerechtigkeit sehen. Der Beamte war in der Nacht zum Freitag beim Karneval unterwegs gewesen und hatte sich als Popeye verkleidet. Auf dem Heimweg hörte der Ordnungshüter im Kostüm des Spinat liebenden Seemanns Hilferufe eines Nachbarn. Er verfolgte den Einbrecher und hielt den Bösewicht fest, bis seine Kollegen eintrafen. Da kann man eigentlich nur voller Respekt das Hütchen ziehen. Andere finden weder Heimweg noch Schlüsselloch, wenn sie abends weggehen. Wie viel Spinat der Polizist vor seinem spontanen Einsatz zu sich genommen hatte, ist leider nicht bekannt.
Dümmer angestellt hat es da ein Krimineller, der ebenfalls am Donnerstag ein Spielcasino im Saarland ausrauben wollte – und zwar in einem Elefantenkostüm. Die Kassiererin dort war jedenfalls nicht beeindruckt. Und so zog der Möchtegernräuber ohne Beute mit hängenden Ohren von dannen. Durch sein Outfit fiel er jedoch auf wie ein bunter Hund und wurde geschnappt.
Und was lernen wir daraus? Erstens: Wer sich dumm genug anstellt, schafft es nicht einmal während der fünften Jahreszeit, sich clever zu tarnen. Und überhaupt: Wer sympathische Dickhäuter für kriminelle Zwecke instrumentalisiert, bekommt eins auf den Rüssel. (dre)