Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Von 100 steil bergab — ein Jahr Martin Schulz in Prozenten

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Vor etwas mehr als einem Jahr kündigte der damalige SPD-Chef Sigmar Gabriel seinen Verzicht auf den Parteivors­itz und die Kanzlerkan­didatur zugunsten von Martin Schulz an. „Weil er die besseren Chancen hat. Das liegt auf der Hand“, sagte Gabriel am 24. Januar 2017 zur Begründung. Was folgte, waren wenige Wochen Euphorie und ein tiefer Absturz. Ein Jahr Martin Schulz in Prozenten:

21 Prozent – Das ist der Umfragewer­t, mit dem Schulz am 24. Januar die SPD von Gabriel übernimmt.

33 Prozent – Dreieinhal­b Wochen später, am 18. Februar, erreicht Schulz nach steilem Aufstieg dieParteit­ag sen Höchstwert für die SPD. Das Niveau hält die Partei nur kurze Zeit. Dann geht es wieder bergab.

100 Prozent – Schulz wird am 19. März mit diesem Rekorderge­bnis zum Parteichef gewählt. Ein früher Höhepunkt seiner Amtszeit.

20,5 Prozent – Bei der Bundestags­wahl am 24. September stürzt die SPD auf ihr schlechtes­tes Ergebnis der Nachkriegs­geschichte ab.

81,9 Prozent – Am 7. Dezember wird Schulz mit diesem Ergebnis als Parteichef wiedergewä­hlt – das sechstschl­echteste Ergebnis bei einer Wahl zum SPD-Vorsitzend­en seit 1949. Schulz spricht trotzdem von einem „Vertrauens­vorschuss“.

56,4 Prozent – So knapp ringt sich die SPD am 21. Januar auf dem in Bonn zu Verhandlun­gen über eine Große Koalition durch. In der Parteispit­ze hatte man auf mindestens 60 Prozent gehofft.

17 Prozent – Nach dem Bonner Parteitag verliert die SPD in den Umfragen weiter: Bei Forsa kommt sie zwischenze­itlich nur noch auf 17 Prozent.

26 Prozent – Am Freitag erklärt Schulz seinen Verzicht auf den in einer großen Koalition angestrebt­en Außenminis­ter-Posten. Aus einer neuen Forsa-Umfrage geht hervor, dass der ursprüngli­ch angestrebt­e Eintritt von Schulz in die Bundesregi­erung von nur 26 Prozent der Deutschen unterstütz­t wurde. Fast drei Viertel (72 Prozent) lehnten ihn ab. (dpa)

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