Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
He-Muh! Oder was? Oder doch nicht?
In der Isnyer Fasnet sind 2018 ein paar Dinge durcheinandergeraten: Als witziges Randdetail mag durchgehen, dass in der Bergtorstraße vom „Hirsch“über die Volksbank bis zum ehemaligen „Lamm“nachts noch die Lichterketten der Weihnachtsdekoration leuchten. Dafür, dass Weihnachten und Fasnet heuer aufeinander fallen, sprechen auch die Christbäume, mit denen die Lachende Kuh die Freiluft-Narrengerichtsbühne beim Rathaussturm dekoriert hatte.
Gar nicht witzig fand in der Wassertorstraße allerdings so mancher Zuschauer, dass der DJ in seiner Playlist ziemlich danebengriff: Er spielte „Der Tag, als Conny Kramer starb“, die Anti-Drogen-Hymne von Juliane Werding. Gleich gegenüber gab’s die „Volksdroge“Alkohol. Nicht nur deshalb gelinde gesagt unpassend.
Wenn der DJ mit der bekannten Melodie die Menschen schon in Stimmung bringen wollte, hätte er wenigstens das Original „The Night, They Drove Old Dixie Down“spielen können. Das war ein Anti-KriegsLied. Und wäre wohlmeinend in der Fasnet 2018 vielleicht noch insofern sinnstiftend gewesen, weil rund um den Erdball Kriege geführt werden. Oder Kriegsdrohungen die olympischen Friedensspiele überschatten, die gestern in Südkorea begannen. Einzig tröstlich für Isny: Anderswo sind viel schlimmere Dinge durcheinandergeraten. (sts)