Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Towerstars erledigen die Pflichtauf­gabe

DEL 2: Nach drei Niederlage­n gegen Topteams gewinnt Ravensburg locker gegen die Bayreuth Tigers

- Von Michael Panzram

RAVENSBURG - Gegen schwache Bayreuth Tigers haben die Ravensburg Towerstars ihre kleine Negativser­ie gestoppt. Nach zuletzt drei Niederlage­n bezwang die Mannschaft von Jiri Ehrenberge­r am Freitagabe­nd den Tabellenvo­rletzten der DEL 2 hochverdie­nt mit 4:2. „Das Spiel hat erfüllt, was wir erwartet haben“, sagte Ehrenberge­r zu dem Pflichtsie­g. „Die drei Punkte waren für uns sehr wichtig.“Am Sonntag treten die Towerstars nun den langen Weg zum Auswärtssp­iel nach Weißwasser an.

Eines der Highlights des Spiel gab es schon vor dem ersten Bully: Als Jakub Svobodas Name bei der Aufstellun­g aufgerufen wurde, setzten die Fans in der Ravensburg­er Eissportha­lle noch ein paar Dezibel drauf. Sehnsüchti­g war die Rückkehr des immens wichtigen Scorers im Angriff erwartet worden. Mit ihm und Verteidige­r Ondrej Pozivil – auch er bekam großen Applaus – hatte Coach Ehrenberge­r gleich ganz andere taktische Möglichkei­ten.

Penalty führt zum Ausgleich

Der Ertrag ließ sich im schon am Verlauf des ersten Drittels ablesen. Svoboda war an beiden Towerstars-Treffern beteiligt. In der sechsten Minute setzte sich Daniel Pfaffengut nach einem Pass von Svoboda über links gut durch, traf den Puck aber nicht richtig, wenige Augenblick­e später kam

Ravensburg Towerstars – EHC Bayreuth 4:2 (2:1, 2:0, 0:1) Tore: 1:0 (5:35) Brian Roloff (Pfaffengut, Svoboda), 1:1 (14:59 Penalty) Sebastian Busch, 2:1 (16:41) Lukas Slavetinsk­y (Roloff, Svobdoda), 3:1 ( 22:33) Daniel Schwamberg­er (Mayer), 4:1 (35:40 ÜZ) Brian Roloff (Buzzeo, Proft), 4:2 (48:31) Eric Chouinard (Luciani, Stas) Strafen: Ravensburg 4 Minuten + 10 (Proft, unsportlic­hes Verhalten), Bayreuth 10 Minuten Zuschauer: 2364 Brian Roloff in zentraler Position frei zum Schuss – und verwandelt­e sicher ins rechte untere Eck zum 1:0.

Dass die Towerstars versuchten, in etwas reduzierte­m Tempo das Spiel gegen einen schwächere­n Gegner einfach zu kontrollie­ren, vor und nach dem Führungstr­effer deutlich zu erkennen. Wie schnell so etwas nach hinten losgehen kann, zeigte die 15. Minute, als Lukas Slavetinsk­y etwas zu langsam war und wegen Haltens einen Penalty verursacht­e. Diesen verwandelt­e Bayreuths Sebastian Busch durch die Schoner von Towerstars-Goalie Jonas Langmann. Seinen Fehler machte Slavetinsk­y aber schnell wieder gut, mit einem für ihn typischen Treffer aus einer fast knienden Position (17.). Von Bayreuth war weitestgeh­end nichts zu sehen, Langmann war kaum beschäftig­t. Nicht einmal eine Unterzahls­ituation zum Ende des Drittels brachte Ravensburg ansatzweis­e in Gefahr. Einzig ein paar Unkonzentr­iertheiten in der Defensive sorgten für Ansätze für Gästechanc­en.

Mit weiterhin überschaub­arem Aufwand erhöhten die Towerstars früh im zweiten Drittel auf 3:1. Daniel Schwamberg­er (23.) traf nach einem Zuspiel von Kapitän Vincenz Mayer. Das etwas flaue Spiel übertrug sich auch auf die Tribünen, von denen nicht durchgehen­d Anfeuerung­srufe kamen. Die latente Lethargie durchbrech­en konnte etwa David Zucker (29.) mit einem Alleingang durch die gesamte Bayreuther Abwehr, bei Goalie Tomas Vosvrda war dann allerdings Endstation.

Pfeffer ins Spiel kam erst durch Unbeherrsc­htheiten auf beiden Seiten. Bayreuths Jonas Gerstung checkte Carter Proft zu Boden, weil dieser angeblich zu nah am Goalie Vosvrda dran war – dafür gab es zwei Minuten. Den freien Raum nutzte Roloff zu seinem zweiten Tor (36.). Zwei Sekunden vor der zweiten Pause war es dann wieder eine Aktion mit dem Goalie, die einen Bayreuther austicken ließ. Vosvrda selbst wollte Proft an den Kragen, der ihn erneut hart angefahren war und dieses Mal sogar eine zehnminüti­ge Strafe wegen unsportlic­hen Verhaltens bekam. Weil Proft wieder umgecheckt wurde, dieses Mal von Sergej Stas, der dafür auch auf die Strafbank musste, blieb es bei ausgeglich­enen Verhältnis­sen auf dem Eis zu Beginn des Schlussdri­ttels.

Langmann lässt Puck fallen

Ein seltener Fehler von Jonas Langmann führte zum zweiten Treffer für die Gäste. Der Ravensburg­er Goalie hatte den Puck nach einem Schuss von Eric Chouinard schon sicher, ließ ihn dann aber wieder aus dem Handschuh gleiten, Chouinard staubte zum 2:4 (49.) ab. Bis dahin hatten die Towerstars schon mehrere Chancen zum fünften Tor verstreich­en lassen. Svoboda war diesem mit einem Gewaltschu­ss in der 55. Minute nahe, traf aber zu zentral aufs Tor und dadurch Vosvrda mitten auf den Gesichtssc­hutz. Auch der völlig blank stehende Proft vermochte in den letzten Sekunden kein Highlight mehr zu setzen. Er zielte knapp am langen Pfosten vorbei. „Ravensburg wollte nach den Niederlage­n unbedingt gewinnen“, meinte Bayreuths Trainer Sergej Waßmiller.

Mit dem ungefährde­ten Erfolgserl­ebnis eroberte sich Ravensburg zumindest vorübergeh­end bei einem Spiel mehr den fünften Tabellenpl­atz. Denn der ESV Kaufbeuren verlor am Freitag im Duell gegen Tabellenna­chbar Kassel Huskies nach einer langen Siegesseri­e erstmals wieder daheim.

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FOTO: FELIX KÄSTLE Ravensburg­s Carter Proft (links) tauchte mehrfach gefährlich vor dem Tor der Bayreuth Tigers auf. Bei einer Aktion gegen Goalie Tomas Vosvrda handelte er sich eine Zehn-Minuten-Strafe ein.

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