Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Prekäre Lage im Grenzgebiet
23 000 Flüchtlinge leben in Gebieten, die während des Monsuns, der im Mai beginnt, überflutet werden. Die Betroffenen sollen jetzt innerhalb des Lagers umgesiedelt werden.
Im Dezember ist Diphterie ausgebrochen. Anfang Februar lag die Zahl bei 5164 Verdachts- und 37 Todesfällen. Die Krankheit ist stark ansteckend, gilt derzeit aber als eingedämmt. Auch Gelbsucht und Masern sind ein Problem.
Die Kinder im Flüchtlingslager sind der Gefahr sexueller Ausbeutung ausgesetzt. Es wird berichtet von Jugendgangs unter den Rohingya, die Mädchen aus dem Camp schmuggeln, um sie in Cox’s Bazar und anderen Orten in Bangladesch zur Prostitution zu zwingen. Die Berichte wurden bislang nicht offiziell bestätigt, Unicef stuft sie aber als glaubwürdig ein.
Um die nötigste Hilfe für die Flüchtlinge sicherzustellen, veranschlagt Unicef für 2018 einen Bedarf von 116,3 Millionen Euro. Lediglich 26 Prozent dieser Summe sind bislang tatsächlich vorhanden. (ume)