Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
70 Zünfte und Kapellen feiern mit
Begeisternd-farbenprächtiger Umzug zum Jubiläum der Isnyer Narrenzunft
ISNY - Ziemlich genau 70 Gruppen, Narrenzünfte und Kapellen, haben am gestrigen Faschingsdienstag den 55-Jahr-Jubilaren der „Lachenden Kuh“die Narrenehre erwiesen und zogen mit der Isnyer Narrenzunft durch die Innenstadt. Ein farbenprächtiges, fröhliches, friedliches und höchst vergnügliches Fasnetspektakel für eine nahezu unüberschaubare Menschenmenge, die sich bei herrlichstem Sonnenschein und trotz Minusgraden entlang der Route des Jubiläumszugs vom Kreisel an der Leutkircher Straße durch Bahnhof-, Wassertor-, Obertor und Fabrikstraße eingefunden hatte.
Auch viele Zuschauer waren einfallsreich und humorvoll verkleidet: Von Kleinkindern in unterschiedlichsten Tier-Kostümen bis hin zu Damen mit ausgefallensten Kopfschmuck-Accessoires oder älteren Herren mit Marienkäfer-Haarreifen war so manche humorvolle Kuriosität zu sehen.
Und wer gehofft hatte, sauber und ordentlich wieder nach Hause zu kommen, war gänzlich fehl am Platz: Konfetti, Laub und Sägemehl verteilten die Zünfte äußerst großzügig, vor ihrem Schabernack war niemand sicher. Regelmäßig zogen sie außerdem Zaungäste vom Straßenrand mit sich, in Netzen gefangen oder auf kuriose Fahrzeuge gepackt – äußerst unterhaltsam für alle, die zusehen durften. Wer sich mutig wähnte und gegen die Streiche der Zünfte aufbegehrte, wurde meist mit noch einer extra Ladung Konfetti belohnt.
Die ausgefallene Stimmung ließ im Laufe der fast genau zweieinhalb Stunden, die der Jubiläumszug dauerte, keineswegs nach; eher im Gegenteil: Wem es zu kalt wurde, der tanzte einfach zur Musik mit oder besorgte sich an den Ständen etwas Warmes zu essen.
Obernarr Michael „Moser“Weinmann und Isnys Zunftmeister Frank Müller wechselten sich vor dem Rathaus als Moderatoren ab: Ersterer kündigte unten auf der Straße kenntnisreich jede einzelne Zuggruppe an, vom Rathausbalkon echote daraufhin der jeweilige Narrenruf, zum einen oder anderen hatte Weinmann wiederum eine kleine Geschichte zu erzählen. Die Zuschauer wurden bestens unterhalten und informiert.
Vom Bodensee bis an die Donau reichte die Gästeliste, die weiteste Anreise hatte die Narrenzunft aus Lauingen. Aus Isny, den Ortsteilen, den Nachbarstädten Leutkirch und Bad Wurzach samt zugehörigen Gemeinden, aus Aitrach und Aichstetten, und auch Narren der bayerischen Nachbarn, aus Maierhöfen, Grünenbach oder Scheidegg, kamen die Narrenzünfte. Zuletzt im Zug die Lachende Kuh als Lumpensammler für einen erinnerungswürdigen Jubiläumsumzug.