Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Die Rosenmontagshochburg Adlersaal
Guggenmusik Isny feiert mit Fans und Maskierten – begeisternde Gastauftritte
ISNY - Am Morgen danach, beim Zunftmeisterempfang, waren zwar müde, aber rundum zufriedene und glückliche Gesichter zu sehen: Die Aktiven der Guggenmusik Isny haben am vergangenen Rosenmontag mit dem „Kissball“den Höhepunkt der Isnyer Fasnet 2018 gewuppt, mal abgesehen vom großen Narrensprung in der Innenstadt. Schon um 21 Uhr vermeldete Vorstand Michael Motz „ausverkauft“, wobei er schmunzelnd eingestand, dass noch sechs Eintrittskarten an der Abendkasse lagen.
Der Adlersaal also rappelvoll mit feierwütigen Narren, Männlein wie Weiblein in allerlei lustiger oder fantasievoller Kostümierung, ein paar Vertretern der lokalen Politprominenz, teils schräg bis zur Unkenntlichkeit maskiert, hatten sich zum Tanzen, Schwofen und Plaudern eingefunden. Und natürlich die Fans der Guggenmusik. Dass deren Anzahl inzwischen beträchtlich ist, war schon bei der Baizentour am Fasnetsfreitag zu verfolgen.
Sie alle standen Spalier, als gegen 21.30 Uhr die blau-grün-roten „Stars“wummernd, scheppernd, trötend und schmetternd mit den riesigen Sousafonen, Posaunen, Trompeten, Pauken, Trommeln, Congas und sonstigem Schlagwerk in den Saal marschierten. Dort enterten die Musiker mitten im Blasen und Schlagen die Bühne oder machten sich mangels Platz dort oben auf der Tanzfläche breit, um den Rosenmontagsball auf die Feierschiene zu setzen.
Mit bestem Erfolg, wie Motz am Tag danach erzählte. Gegen 3 Uhr seien die letzten Gäste gegangen, und nur eine Stunde später hätten die Musiker und ihre Helfer den Saal schon wieder geräumt – hunderte von Luftballons in den Isnyer Guggenfarben abgehängt, die zwei riesigen rot-grünen Sonnenschirme zusammengeklappt und verstaut, die Bars und sonstige Hinterlassenschaften verräumt, und, und, und.
Zuvor hatte zwischen der Festdeko die Hausemer Guggenmusik das zweite musikalische, vor allem aber kostümierte Glanzlicht des Abends gezündet: mit Federboas bekrönte Mannsbilder, schwarz-weiß im Gesicht und mit kräftigen Lungen für einen tanztollen Höllenlärm aus den Blechblasinstrumenten. Stürmischer Applaus, Zugabe-Rufe.
Die forderte das Publikum schließlich auch von der Ronsberger Prinzengarde aus dem Ostallgäu, die mit neuen Tanznummern, neuer Choreografie und einem verblüffend „unnärrischen“Outfit den Abend auflockerte. Vor allem bei jenen männlichen Narren, für die der Anblick junger weiblicher Schönheiten einfach zur Fasnet gehört.