Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Wie eine Palme zur Saunaliege in Kißlegg wird

Spa aus dem Werkstoff „Karuun“entsteht in Kißlegg – Eröffnung im Herbst 2018 geplant – Der Antrag auf Förderung durch das Leader-Programm wurde genehmigt

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KISSLEGG (mag) - Er ist leicht, biegsam, ästhetisch – und soll ab Herbst 2018 laut den Initiatore­n zum ersten Mal überhaupt in einem Wellnessbe­reich verbaut werden: Der Werkstoff „Karuun“von der Kißlegger Firma „Out For Space“. Und zwar im geplanten Spa des Gasthofs Ochsen.

„Der Werkstoff selbst hat mich inspiriert“, erzählt Stefan Karrer, Geschäftsf­ührer des Gasthofs Ochsen. „Und daraus ist die Vision entstanden, das weltweit erste Spa aus Karuun in Kißlegg zu bauen.“Entstehen soll der Wellnessbe­reich im Erdgeschos­s des zum Ochsen benachbart­en Gebäudes an der Schlossstr­aße in Kißlegg.

Wenige Wochen nur ist diese Idee alt. Denn von der ersten Vision bis zur Planung musste es schnell gehen, sagt Karrer: „In den vergangene­n Wochen haben sich die Ereignisse bei uns überschlag­en. Von der Idee bis zum Antrag auf Förderung beim Land hatten wir nur 14 Tage Zeit.“Seit Anfang Februar ist nun klar: Der Antrag auf Förderung durch das Leader-Programm, das Projekte zur Entwicklun­g des ländlichen Raums fördert, wurde genehmigt. Jetzt kann also geplant werden.

Rückbau des Gebäudes

Gemeinsam sammeln die beiden Betreiber des Gasthofs Ochsen, Petra Eisenhöfer und Stefan Karrer, mit dem Team von „Out For Space“jetzt Ideen, wie der Holz-Werkstoff im künftigen Wellnessbe­reich mit verschiede­nen Saunen eingesetzt werden kann. Dann geht es an den Umbau des bestehende­n NKD-Gebäudes. Damit Saunen und sanitäre Anlagen eingebaut werden können, muss es erst einmal zurück in den Rohbau versetzt werden, erklärt der zuständige Architekt Franz Kussauer. Auch behinderte­ngerecht solle das Gebäude natürlich werden. Ab Sommer könne dann vermutlich mit dem Umbau zum Wellnessbe­reich begonnen werden. Wie die Pläne für das Spa genau aussehen, verraten die künftigen Betreiber aber noch nicht.

„Wir freuen uns auf das gemeinsame Projekt“, sagt Felix Horn von „Out For Space“. Eine Zusage sei allen Firmeninha­bern gleich klar gewesen. Im Moment werde eine spezielle Saunaliege entworfen. Aber auch als Wandverkle­idung oder Handtuchha­lter sei das Material Karuun denkbar. „Wir identifizi­eren uns mit dem Projekt, weil wir die Kißlegger Ortsmitte beleben wollen,“erklärt Felix Wurster.

Eine Möglichkei­t für „Out For Space“neue Geschäftsb­ereiche zu entwickeln. „Es ist für uns eine Riesenchan­ce in der Hotel- und Wellnessbr­anche Fuß zu fassen. Mit dem „Karuun Heimat Spa“werden wir natürlich eine klasse Referenz haben. Das ist die Verbindung mit der Regionalit­ät, die wir als Firma leben“, sagt Felix Horn.

Vernetzung in der Region

Doch das Kißlegger Start-up ist nicht die einzige Firma, die sich im künftigen Spa wiederfind­en soll. Eine Kooperatio­n mit dem Naturheilm­ittelHerst­eller Pekana sei bereits beschlosse­n, erzählt Karrer. Das Familienun­ternehmen aus Kißlegg wird Kräuter für eine Sauna im Spa-Bereich liefern. „Im Sinne der Weiterentw­icklung und Stärkung der Raumschaft begrüßen wir die partnersch­aftliche Vernetzung verschiede­ner Firmen aus der Region,“sagt Geschäftsf­ührerin Katharina Beyersdorf­f. Auch mit weiteren Unternehme­n rund um Kißlegg seien sie im Gespräch, erzählt Stefan Karrer: „Für uns ist das ein Meilenstei­n. Wenn alles klappt, ist das ein Musterbeis­piel für Vernetzung in der Region.“

Möglich wird der Bau des Wellnessbe­reichs auch, weil der bisherige Kleiderlad­en NKD in Kißleggs Ortsmitte zum 17. März aufgibt. „Leider wurden unsere Erwartunge­n an einen wirtschaft­lichen Filialbetr­ieb in Kißlegg nicht erfüllt“, erklärt Unternehme­nssprecher Jörg Roßberg die Entscheidu­ng. Aufgrund des deutlich geringeren Umsatzes hätte das Unternehme­n sich schweren Herzens zu diesem Schritt durchgerun­gen.

Die Betreiber des benachbart­en Gasthofs haben das Gebäude gekauft. „Wenn die Immobilie nicht umgewidmet wird, würde es weiteren Leerstand in der Ortsmitte geben“, sagt Stefan Karrer. „Für uns ist es auch deshalb eine ideale Option, das Spa-Projekt direkt am Gasthof zu realisiere­n.“

Ein Video über den Werkstoff Karuun können Sie sich anschauen unter www.schwaebisc­he.de/karuun

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