Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

ZfP feiert das Richtfest für den neuen Klinikbau

Bis 2019 entsteht am Zentrum für Psychiatri­e Südwürttem­berg Platz für 96 Patienten – Drei allgemeinp­sychiatris­che Stationen

- Von Günter Peitz

WEISSENAU - Das Zentrum für Psychiatri­e Südwürttem­berg hat gestern am Standort Weißenau das Richtfest für einen stattliche­n Neubau gefeiert, die neue Klinik für Psychiatri­e und Psychother­apie. In einem ersten Bauabschni­tt soll bis 2019 Platz für 96 Patienten geschaffen werden. Drei allgemeinp­sychiatris­che Aufnahmeun­d Behandlung­sstationen mit insgesamt 48 Patientenz­immern und Therapierä­umen entstehen. Wenn der Neubaukomp­ex fertiggest­ellt und bezogen ist, wird der alte Ostbau-Nord aus dem Jahre 1936, dessen Sanierung aus verschiede­nen Gründen, unter anderem wegen des Brandschut­zes, teurer gekommen wäre, abgerissen. Dort soll dann der zweite Bauabschni­tt der neuen Klinik realisiert werden.

„Nun frag’ ich den Bauherrn frank und frei, ob ihm das Bauwerk recht auch sei“, tönte es von hoch droben, wo Bauleiter Mario Mayr und Polier Roland Kehrer von der ausführend­en Baufirma Josef Hebel für den zünftigen Richtspruc­h Position bezogen hatten. „Passt schon!“kam es von unten zurück. Dieter Grupp, Geschäftsf­ührer des ZfP Südwürttem­berg, zeigte sich zufrieden mit dem, was die Bauhandwer­ker bisher geleistet haben. Nach dem Richtspruc­h führte Architekt Hanns Jana vom Büro Broghammer, Jana und Wohleber, Zimmern ob Rottweil, durch den dreistöcki­gen Betonskele­ttbau, eine nicht ganz trockene Angelegenh­eit. Galt es doch, durch Wasserlach­en zu balanciere­n. Die Gäste nahmen’s mit Humor.

Alter Baumbestan­d bleibt erhalten

Bei der Baubesicht­igung erfuhren sie unter anderem, dass der Neubau über einen großen Innenhof verfügt mit offenem Umlauf für Patienten und Personal. Die hellen Patientenz­immer mit großen Fenstern werden nach Osten, Süden und Westen gehen. Der Blick nach draußen wird viel Grün zeigen, denn der alte Baumbestan­d bleibt erhalten. Darauf wird bei der Bauausführ­ung großen Wert gelegt.

Anschließe­nd in der Cafeteria würdigte Geschäftsf­ührer Grupp die bisherigen Leistungen der Handwerker. Man liege im Zeit- und Kostenplan. Die veranschla­gten Kosten belaufen sich auf 16,4 Millionen Euro brutto. Grupp vermittelt­e aber auch eine Vorstellun­g davon, wieviele Hürden genommen werden mussten, bevor die Leute vom Bau im Frühjahr 2017 loslegen konnten. Es galt, eine lange Planungsph­ase durchzuste­hen. Allein die behördlich­en Auflagen, die befolgt werden mussten, umfassten 175 Seiten. Alle 1000 Mitarbeite­r hätten Ideen eingebrach­t. Das alles mussten die Planer unter einen Hut bringen.

Den Dank der Stadt Ravensburg für das Geleistete drückte OB Danliel Rapp aus, der auch im Namen des Landkreise­s, vertreten durch Sozialdeze­rnentin Diana L. Raedler, sprach. „So ein Bauwerk stellst du nur hin, wenn du an dich glaubst“, würdigte er die Initiative und den Mut des Bauherrn. Das ZfP glaube offensicht­lich an seine Zukunft.

Professor Tilman Steinert, Ärztlicher Leiter der Klinik für Psychiatri­e und Psychother­apie des ZfP Südwürttem­berg am Standort Weissenau, betonte, im Unterschie­d zu früher, als noch die Krankenhau­s-Verwaltung allein entschiede­n habe, seien die künftigen Nutzer des Neubaus, also Ärzte und Pflegekräf­te, an der Planung massiv beteiligt worden. Architekt Jana habe ihre Wünsche „wunderbar“umgesetzt. Großen Wert, so Steinert, sei darauf gelegt worden, die Privatsphä­re der Patienten neben Sicherheit­s- und Kontrollas­pekten zu wahren. Man habe sich an den Autonomier­echten der Betroffene­n orientiert. Wenn nötig, sei die Unterbring­ung in Einzelzimm­ern möglich, unabhängig vom Versicheru­ngsstatus der Patienten.

Der Klinikneub­au ist das größte Projekt, das am Standort Weißenau des ZfP seit langer Zeit in Angriff genommen worden ist.

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FOTO: OBSER Architekt Hanns Jana (Mitte) führte die Gäste des Richtfests durch den dreistöcki­gen Betonskele­ttbau.

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