Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Towerstars fallen auf Platz sieben zurück

Bittere Heimnieder­lage für Ravensburg in der Deutschen Eishockey-Liga 2 – Trotz viermalige­r Führung mit 4:6

- Von Thorsten Kern

RAVENSBURG - Ganz bitterer Abend für die Ravensburg Towerstars. Statt einen Schritt Richtung Top-sechsPlatz­ierung zu machen, rutschten die Towerstars am Freitag in der Deutschen Eishockey-Liga 2 auf Platz sieben ab. Ravensburg verlor vor knapp 2700 Zuschauern in der Eissportha­lle mit 4:6.

Die Towerstars begannen schwungvol­l. Der starke Arturs Kruminsch stach von Beginn an mit seiner Übersicht heraus. Der erste Versuch von Adam Lapsansky war noch Beute des Eislöwen-Goalies Sebastian Stefaniszi­n, doch dann musste Dresdens Harrison Reed auf die Strafbank. Lapsansky – einer der starken Überzahlsp­ieler, den Trainer Jiri Ehrenberge­r zuletzt schmerzlic­h vermisste – nahm Maß und traf in der vierten Minute rechts oben zum 1:0. Die Strafzeit der Eislöwen war gerade abgelaufen gewesen.

In der siebten Minute hatte Carter Proft bei einem Alleingang die große Chance, die Führung auszubauen. Der Towerstars-Stürmer traf aber die Scheibe nicht. Im Gegenzug bediente Martin Davidek den Topscorer Alexander Höller – 1:1. Das bessere Spiele zeigten aber die Towerstars. Sie versuchten viel und kamen durch Daniel Pfaffengut zum 2:1. Der Ravensburg­er schoss Goalie Stefaniszi­n die Scheibe durch die Schoner. Kurz darauf jubelte Dresden, weil Nick Huard den Puck aber ins Tor gekickt hatte, zählte der Treffer nicht.

Starker Pass von Kruminsch

Es gab weitere Chancen für Ravensburg, etwa durch Pfaffengut nach super Zuspiel von Kruminsch. Doch in Überzahl legte sich Dresden den Gegner in der 18. Minute zurecht und kam durch Höller zum 2:2. Lag es am erneuten Ausgleich oder an der Drittelpau­se? Jedenfalls kamen die Towerstars im zweiten Drittel nur schwer in die Gänge. Davidek hatte eine Großchance für Dresden. Ravensburg wirkte unsortiert und hatte im Spielaufba­u große Probleme.

Aber die Towerstars hatten Kruminsch. Mit einem Pass der Extraklass­e narrte Ravensburg­s Goldhelm in der 28. Minute Goalie Stefaniszi­n und Dresdens Verteidige­r, Proft bedankte sich für das perfekte Zuspiel mit dem 3:2. Brian Roloff in Überzahl und David Zucker nach starkem Solo hätten die Führung ausbauen können, stattdesse­n fiel fünf Minuten später der Ausgleich. Sören Sturm rutschte an der Mittellini­e ins Leere, Davidek nutzte den Platz und traf mit einem platzierte­n Schuss zum 3:3.

Zum dritten Mal hatten die Towerstars an diesem Abend eine Führung schnell wieder aus der Hand gegeben. Kaufbeuren und Kassel hatten zu diesem Zeitpunkt bereits verloren, die Towerstars hatten also die große Chance, an die Konkurrent­en auf Platz vier und fünf heranzurüc­ken – und Dresden gleichzeit­ig auf sechs Punkte zu distanzier­en. Die besseren Chancen im Schlussdri­ttel hatten aber zunächst die Eislöwen, etwa durch Höller.

Höller mit Hattrick

Dann legten die Towerstars wieder zu. Nach einer klasse Kombinatio­n über Martin Kokes und David Zucker verpasste Vincenz Mayer in der 47. Minute das Tor ganz knapp. Ravensburg blieb aber am Drücker, Lapsansky brachte die Scheibe vors Tor, den Abpraller setzte Lukas Slavetinsk­y zum 4:3 hinter die Linie. Dresdens Spieler beschwerte­n sich, weil Goalie Stefaniszi­n vom fallenden Lapsansky aus dem Tor geschoben wurde, doch der Treffer hielt auch dem Videobewei­s stand.

Erneut schaffte es Ravensburg aber nicht, die Führung zu behaupten, einen tollen Spielzug über Reed und Tadas Kumeliausk­as schloss Steven Rupprich knapp drei Minuten später mit dem 4:4 ab. „Dass wir immer schnell den Ausgleich geschossen haben, war gut für den Kopf“, meinte Dresdens Trainer Franz Steer. Für die Towerstars wurde es dann noch bitterer. Tomas Schmidt bediente den freien Höller – in der 51. Minute führte Dresden mit 5:4. Bad Nauheim lag zudem in Crimmitsch­au mit 5:3 in Führung, die Towerstars rutschten damit in der Blitztabel­le auf Rang sieben ab. Dabei blieb es, denn Bad Nauheim gewann, und Sebastian Zauner machte in Ravensburg kurz vor Schluss das 6:4. „Dresden hat unsere Fehler eiskalt bestraft“, sagte Towerstars-Trainer Ehrenberge­r. „Diese Fehler müssen wir schnell abstellen.“

Ravensburg Towerstars – Dresdner Eislöwen 4:6 (2:2, 1:1, 1:3)

Tore: 1:0 (3:15) Lapsansky (Buzzeo, Pozivil), 1:1 (7:46) Höller (Davidek, Zauner), 2:1 (12:08) Pfaffengut (Zucker, Mayer), 2:2 (17:47 ÜZ) Höller (Huard, Reed), 3:2 (27:54) Proft (Kruminsch, Kolb), 3:3 (32:30) Davidek (Pielmeier, Kramer), 4:3 (46:29) Slavetinsk­y (Lapsansky, Svoboda), 4:4 (49:15) Rupprich (Kumeliausk­as, Reed), 4:5 (50:40) Höller (Schmidt, Davidek), 4:6 (59:40 empty net) Zauner

Strafen: Ravensburg 6 Minuten, Dresden 12 Minuten Zuschauer: 2684

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FOTO: FELIX KÄSTLE Die Ravensburg Towerstars (oben Brian Roloff) sind am Freitag böse über die Dresdner Eislöwen (Thomas Pielmeier) gestolpert.

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