Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Neue Lebensräume für Gelbbauchunke geschaffen
In zwei Bundesländern gilt das Tier als vom Aussterben bedroht
HANNOVER (dpa) - Über mehrere Jahre haben Naturschützer neue Lebensräume für die gefährdete und in einigen Regionen vom Aussterben bedrohte Gelbbauchunke geschaffen. Unter Federführung des Nabu in Niedersachsen wurden seit 2011 in 122 Gebieten bundesweit mehr als 7000 Kleingewässer angelegt, um die Population des Froschlurchs zu stärken oder Tiere neu anzusiedeln.
Programm biologische Vielfalt
Zu Beginn seien in 67 Gebieten Gelbbauchunken nachgewiesen worden, nun seien es 81. Im Rahmen des Bundesprogramms biologische Vielfalt gilt Bombina variegata quasi als Leitart, stellvertretend für eine Vielzahl gefährdeter Tier- und Pflanzenarten in den gleichen Lebensräumen, teilte der Nabu am Mittwoch mit. Als vom Aussterben bedroht gilt die Unke in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.
Eines der Grundprobleme zum Start des Projektes war, dass die Unken teils nur noch in künstlich geschaffenen Landschaften wie Steinbrüchen oder Kiesgruben lebten. Zwischen diesen Lebensräumen waren die Entfernungen zu weit oder sie waren durch Straßen getrennt. Einen Austausch zwischen den Populationen gab es dem Nabu zufolge nicht. Nun seien diese Räume im Rahmen des insgesamt gut drei Millionen Euro teuren Projekts vernetzt.
Bis zu fünf Zentimeter groß
Die Gelbbauchunke mit auffallendem gelben Fleckenmuster auf der Unterseite wird bis zu fünf Zentimeter groß. Die Tiere in NordrheinWestfalen und Niedersachsen sind die nördlichste bekannte Population.