Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
„Man versteht hier sein Handwerk“
Hauptversammlung der Feuerwehr Aichstetten – Hohe Ehrung für Hubert Schoder
AICHSTETTEN - Retten, bergen, löschen, schützen. Das sind die vordringlichen Aufgaben einer Freiwilligen Feuerwehr. Dass sie für einen Ort und seine Menschen viel mehr tut, wurde nun wieder bei der Hauptversammlung der Wehr in Aichstetten deutlich.
22 Einsätze hatte die 41-köpfige Wehr im vergangenen Jahr zu leisten. Bei einem Unfall auf der A 96 und bei Ölspuren auf der Fahrbahn mussten die Frauen und Männer ebenso ausrücken wie beim schweren Sturm im August, bei Bränden in Ziegelbrunnen und Aitrach und einer Personenrettung. Das führte Kommandant Hermann Deyringer am Freitagabend bei seinem Bericht aus.
Um im Notfall einsatzbereit zu sein, wurde nicht nur 33 Mal geprobt. Zahlreiche Kameraden besuchten auch Aus- und Fortbildungen. Sichtbares Zeichen für das Können: Im Juni bestand ein neunköpfiger Trupp das Leistungsabzeichen in Gold in Eisenharz.
„Man versteht hier sein Handwerk und kann die vorhandene Ausrüstung mit Verstand einsetzen“, lobte der stellvertretende Kreisbrandmeister Michael Klotz die Aichstetter. Er zollte auch seinen großen Respekt für die stete Einsatzbereitschaft, „365 Tage lang, 24 Stunden täglich“. Klotz dankte den Aichstettern auch für ihre Bereitschaft, beim Gefahrgutzug Allgäu mitzumachen. „Wir sind froh, dass wir euch als Partner haben.“
Stets als Partner zur Seite steht dabei der Feuerwehr das Deutsche Rote Kreuz. Dessen Orts-Bereitschaftsleiter Andreas Löchle-Schmid dankte für die hervorragende Zusammenarbeit.
Doch nicht nur im Ernstfall steht die Feuerwehr in Aichstetten bereit. Sie ist auch unverzichtbarer Bestandteil des Gemeindelebens. Maibaumaufstellen, Mitwirken bei Narrensprung, Vereinspokalschießen und Kinderferienprogramm sowie mehrere Brandwachen sind dafür Beispiele.
Ein Höhepunkt 2017 war auch die Ausrichtung der KreisfeuerwehrVerbandsversammlung in der örtlichen Turn- und Festhalle.
Große Jugenabteilung
Aktiv ist die Aichstetter Wehr auch bei der Nachwuchsarbeit. 20 Mitglieder zählt die Jugendfeuerwehr des Ortes, wie Jugendwart Rainer Benedikt berichtete. Bei ihr stehen unter anderem 20 Übungsabende und ein fünftägiges Zeltlager zu Buche. Diese verantwortungsvolle und zeitraubende Arbeit der Betreuer trägt gute Früchte. Zwölf Jugendliche seien seit Gründung der Abteilung in die aktive Wehr gewechselt, so Benedikt. „Ohne diese Arbeit würde es nicht mehr funktionieren“, lobte Klotz und dankte für „großartigen Einsatz“.
Nach den Berichten des Schriftführers Robert Widler, des Kassiers Werner Bühler, der Kassenprüfer Edgar Mendler und Hans-Jörg Weißenburger sowie von Martin Gantner von der Altersabteilung standen Beförderungen, Neuaufnahmen, Verabschiedungen und Ehrungen an.
Eine ganz besondere erhielt Hubert Schoder. Ihn zeichnete Klotz mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen in Gold des Landes aus. Seit 40 Jahren gehört Schoder der Feuerwehr an, zuerst in Leutkirch, dann in Aichstetten. „Aber Hubert ist nicht nur ein Feuerwehrmann, sondern auch ein zuverlässiger Kamerad. Ich bin stolz, dass ich diese Ehrung durchführen kann“, so Klotz.
Schoder und seine Ehefrau Waltraud seien stets dagewesen, wenn es etwas zu tun gab, hob auch Deyringer hervor. Für dieses „freudvolle Schaffen“dankte auch Bürgermeister Dietmar Lohmiller, der Hubert Schoder zum Ehren-Feuerwehrmann ernannte. Emotional war denn auch die gleichzeitige Verabschiedung des Jubilars in die Altersabteilung.
Zum Abschluss dankte Deyringer denen, „ohne deren Unterstützung wir das alles nicht machen könnten“: den Ehepartnern und Arbeitgebern.