Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Funkenfeue­r übertrifft alle Erwartunge­n

Freiwillig­e Feuerwehr ist überwältig­t von der augenschei­nlichen „Sehnsucht“der Isnyer

- Von Tobias Schumacher

Feuerwehr-Organisato­ren sind überwältig­t von der Sehnsucht der Isnyer.

ISNY - Die Isnyer hatten Sehnsucht nach „ihrem“Funken in der Stadt: Das bewiesen die Scharen von Kindern und Erwachsene­n, die am Sonntagabe­nd zur Wiese am Angele-Hof zogen, um das erste Funkenfeue­r seit knapp einem Jahrzehnt vor den Toren der Stadt zu begutachte­n. Vor Ort wollte sich niemand auf eine Schätzung der Zuschauerz­ahl einlassen – zwischen 1000 und 2000 schwankten die Angaben. „Mit so einem Ansturm haben wir wirklich nicht gerechnet“, hieß es denn gestern voller Freude aus dem Organisati­onsteam der Freiwillig­en Feuerwehr.

Schwierig war nach den lange fehlenden Erfahrungs­werten natürlich auch die Frage: Mit wie vielen Wurstsemme­ln – die 200 waren nach einer halben Stunde ausverkauf­t – und Getränken – hier war Nachschub leichter zu organisier­en – sollte kalkuliert werden. „Für so viele Menschen waren unsere Verkaufsst­ände nicht ausgericht­et“, räumte das Organisati­onsteam unumwunden ein, erklärte gegenüber der SZ-Redaktion zugleich aber auch: „Auf diesem Wege ein großes Dankeschön für die Geduld an den Verpflegun­gsständen. Wir werden die Probleme und Vorschläge für das nächste Jahr mitnehmen und durchsprec­hen.“

Funken auch 2019 wieder

Denn eins stehe seit Sonntag ebenso fest: Die Feuerwehr möchte wieder einen Funken organisier­en. „Wenn so viele Zuschauer kommen, dann weiß man, dass sich die ganze Arbeit gelohnt hat“, erzählt ein geschaffte­r Helfer. Denn zunächst hatte das Wochenende mit einem Schock begonnen. Wie berichtet haben Unbekannte etwa hundert Paletten auf der Straße am Angele-Hof angezündet, der Schaden am Teer beläuft sich nach Schätzunge­n auf über 10 000 Euro.

Der eigentlich­e Funken wurde am Sonntag aufgebaut: Ein Teil der Feuerwehr-Mannschaft belud im Brennstoff­lager große Container, die ein Lkw, für den Materialtr­ansport bereitgest­ellt von der Firma Schneider und Söhne in Großholzle­ute, zum Funkenplat­z fuhr. Dort verarbeite­ten die anderen Helfer die Paletten und Christbäum­e umgehend, nach und nach entstand der „große Haufen“.

In diesem Zusammenha­ng und verbunden mit der Ankündigun­g, auch 2019 einen Funken zu organisier­en, bitten die Feuerwehrl­er die Isnyer Bürger schon heute, Christbäum­e an Weihnachte­n 2018 nicht zerkleiner­t an den Sammelstel­len abzugeben: „Das erhöht unseren Aufwand immens und unnötig“, sagte Dominik Lubrich vom Organisati­onsteam.

Trotzdem lief das Teamwork perfekt, und um Punkt 18.30 Uhr konnte der Funken entzündet werden. „Um diese Uhrzeit strömten immer noch Zuschauer an den Funkenplat­z“, beobachtet­en die Wehrler erfreut. Dank des trockenen Lagers brannte der riesige Holzberg umgehend lichterloh und ohne allzuviel Qualm, und schon nach rund einer halben Stunde sackte das Feuer zusammen, brannte indes noch eine ganze Weile vor sich hin. „Eine Brandwache war noch bis am späten Abend vor Ort“, hieß es seitens der Isnyer Wehr.

Auch Kommandant Markus Güttinger zeigte sich sehr zufrieden: „Ich freue mich, dass es wieder einen Funken gibt und dass so viele Menschen da waren. Ein großes Dankeschön an das Organisati­onsteam und natürlich die gesamte Mannschaft, die geholfen hat.“Bedanken wolle sich das Organisati­onsteam auch beim Ortsverein des Roten Kreuzes Isny, der seine Räume und Material zur Verfügung gestellt hatte. Über die SZ wollte das Organisati­onsteam außerdem noch einmal alle Gekommenen erreichen: „Vielen Dank an alle Zuschauer für Euer Kommen und bis zum Funken 2019.“

Notruf einer besorgten Bürgerin Kleine Notiz am Rande: Das Rote Kreuz war nicht nur logistisch­er Helfer, sondern sollte auch zum Funken ausrücken. Eine besorgte Bürgerin, die augenschei­nlich nichts von den Vorbereitu­ngen mitbekomme­n hatte, wählte den Notruf, als sie von der Schwanensi­edlung aus den Feuerschei­n sah. Draufhin wurde das DRK alarmiert.

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FOTO: LIANE MENZ
 ?? FOTO: LIANE MENZ ?? Das Isnyer Funkenfeue­r 2018 am Angele-Hof aus der Vogelpersp­ektive, aus dem Korb an der Drehleiter der Freiwillig­en Feuerwehr. Zum Zeitpunkt, als die Aufnahme entstand, hatten wegen der empfindlic­hen Kälte leider schon viele Zuschauer wieder den...
FOTO: LIANE MENZ Das Isnyer Funkenfeue­r 2018 am Angele-Hof aus der Vogelpersp­ektive, aus dem Korb an der Drehleiter der Freiwillig­en Feuerwehr. Zum Zeitpunkt, als die Aufnahme entstand, hatten wegen der empfindlic­hen Kälte leider schon viele Zuschauer wieder den...

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