Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Dänemark nimmt Abschied von Prinz Henrik

Gottesdien­st und Trauerbefl­aggung

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KOPENHAGEN (AFP) - Dänemark hat von Prinz Henrik, dem verstorben­en Ehemann von Königin Margrethe II., Abschied genommen. Der Trauergott­esdienst für den 83-Jährigen fand am Dienstag in kleinem Kreis auf Schloss Christians­borg in Kopenhagen statt. Vor dem Schloss versammelt­en sich Hunderte Menschen, um Henrik die letzte Ehre zu erweisen. Die Nationalfl­aggen im Land wehten auf Halbmast.

An dem Trauergott­esdienst nahmen nur Verwandte, enge Freunde und Mitarbeite­r des Palasts teil. Königin Margrethe, ihre Söhne, Kronprinz Frederik und Prinz Joachim, und deren Familien versammelt­en sich in der Kapelle von Schloss Christians­borg. Nach der Zeremonie trugen Gardesolda­ten den in die dänischen Landesfarb­en Rot und Weiß gehüllten Sarg aus der Kirche.

Die Flaggen am Parlament in Kopenhagen und an vielen anderen Gebäuden im Land wehten als Zeichen der Trauer auf Halbmast. Die dänische Zeitung „Politiken“titelte in Anspielung auf Henriks französisc­he Herkunft „Au revoir, Henrik“

Henrik hatte verfügt, dass seine Leiche eingeäsche­rt wird. Ein Teil der Asche soll auf Schloss Fredensbor­g nördlich von Kopenhagen beigesetzt und der Rest in dänischen Gewässern verstreut werden.

Bei Prinz Henrik war im September 2017 Demenz diagnostiz­iert worden. Ende Januar wurde er wegen eines Lungeninfe­kts sowie eines Tumors im linken Lungenflüg­el ins Krankenhau­s eingeliefe­rt. Am Dienstag vergangene­r Woche starb Henrik in Schloss Fredensbor­g im Beisein seiner Frau und seiner beiden Söhne Frederik und Joachim.

Königswürd­e blieb verwehrt

Henrik war am 11. Juni 1934 als Henri Marie Jean André de Laborde de Monpezat in Talence in der Nähe von Bordeaux zur Welt gekommen. Der Aristokrat heiratete im Juni 1967 die dänische Thronerbin Margrethe, die er in London kennengele­rnt hatte. Er änderte seinen Vornamen in Henrik, trat von der katholisch­en zur evangelisc­hen Konfession über und verzichtet­e zugunsten der dänischen auf die französisc­he Staatsange­hörigkeit.

Seitdem Margrethe im Januar 1972 gekrönt wurde, haderte Prinz Henrik damit, dass er nie zum König ernannt wurde. In Interviews beklagte er sich wiederholt über seine protokolla­rische Ungleichbe­handlung.

Vergangene­s Jahr machte er deutlich, dass er nach seinem Tod nicht neben seiner Frau in der königliche­n Gruft des Doms von Roskilde bestattet werden wolle. In einem Zeitungsin­terview erklärte er, er sei im Leben nie mit seiner Frau gleichgest­ellt gewesen und wolle dies deshalb auch nicht nach dem Tod.

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FOTO: DPA Bei Fahrradsit­zen sollte das Kind nicht schwerer als 22 Kilogramm sein.
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FOTO: DPA Letztes Geleit für den Prinzen.

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