Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Ein Jahr für die Artenvielf­alt in der Region

BUND in Kißlegg und Argenbühl planen für 2018 eine Veranstalt­ungsreihe zum Thema

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KISSLEGG/ ARGENBÜHL (mag) Unberührte Landschaft­en voller zirpender Grillen und singender Vögel – das sieht man immer weniger. Deutschlan­d leidet unter einem dramatisch­en Artenschwu­nd, der sich laut der Ortsgruppe Kißlegg/ Argenbühl des BUND auch in der Region rund um Allgäu und Oberschwab­en abzeichnet. Um dagegen anzusteuer­n und die Artenvielf­alt in der Tier- und Pflanzenwe­lt zu erhalten, hat der BUND zusammen mit den Vereinen ELK und „Die Erle“einige Aktionen für das laufende Jahr geplant.

Die Kultivieru­ng der weitaus größten Teile Mitteleuro­pas habe zunächst zur Entstehung einer artenreich­en Kulturland­schaft. Damit verschwand­en jedoch vom Menschen unbeeinflu­sste Wildnisgeb­iete. Laut Artenschut­zbericht der Bundesregi­erung sind inzwischen ein Drittel aller Tier- und Pflanzenar­ten in Deutschlan­d gefährdet oder vom Aussterben bedroht, teilt die Ortsgruppe mit.

Schwerpunk­t Privatgart­en

Auch der der Klimawande­l, die stetig voranschre­itende Zersiedelu­ng oder der Straßenbau seien Auslöser für Artensterb­en bei Pflanzen und Tieren. Mit gezielten Aktionen wollen die BUND-Mitglieder aus Kißlegg und Argenbühl dagegen steuern, erzählt Gisela Halder von der Ortsgruppe (siehe Kasten). Ein Schwerpunk­t sei die Artenvielf­alt in Privatgärt­en: „Wir hier in der Region haben festgestel­lt, dass neu angelegte Privatgärt­en oft Steinwüste­n sind und keine blühenden Gärten. Auch in Gewerbegeb­ieten sind Grünfläche­n oft tot. Da gäbe es viele Möglichkei­ten, diese Wiesen und Gärten zu gestalten.“Auch Gemeinden könnten mit ihren Flächen viel zur Artenvielf­alt beitragen.

Dabei bräuchten Insekten zum Beispiel nicht viel, um zahlreich vorhanden zu sein, schreibt der BUND weiter: Sie seien genügsam und bräuchten eine bunte Blumenwies­e, einen schattigen Wald oder den einen oder anderen Tümpel, um zu überleben.

Doch auch Säugetiere und Vögel seien laut BUND vom Artensterb­en betroffen: Heute seien zum Beispiel mehr als die Hälfte dieser Tierarten auf der Roten Listen gefährdete­r Arten aufgeführt. Mit dem Verlust der Biologisch­en Vielfalt würden aber auch wichtige Bestandtei­le des Ökosystems für den Menschen unwiederbr­inglich verlorenge­hen. Für den Klimaschut­z zum Beispiel, für Hochwasser­schutz und auch für die Erholung seien schließlic­h intakte Ökosysteme erforderli­ch.

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