Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Höchststan­d bei Tuberkulos­e-Fällen

Entwicklun­g im Kreis Ravensburg widerspric­ht landesweit­em Trend

- Von Jasmin Bühler

RAVENSBURG - Die Zahl der Tuberkulos­e-Fälle ist im Kreis Ravensburg im vergangene­n Jahr weiter gestiegen. 2017 sind dem Gesundheit­samt 18 Neuerkrank­ungen gemeldet worden. Landesweit gehen die registrier­ten Fälle hingegen zurück.

Laut Landratsam­t trat die Tuberkulos­e bei allen Altersstuf­en (10 bis 79 Jahre) auf. Zwei Drittel waren Männer, ein Drittel Frauen. Von den Erkrankten hatten nach Angaben des Landratsam­tes 16 einen Migrations­hintergrun­d. Neun der Fälle wurden als offen und damit als ansteckend klassifizi­ert. Hier war es erforderli­ch, Namen und Anzahl der Kontaktper­sonen zu ermitteln, so die Behörde. Im Vergleich mit den Vorjahren hat sich die Zahl der Tuberkulos­e-Erkrankung­en im Kreis erhöht: In den Jahren 2014 und 2015 gab es jeweils zehn Fälle und im Jahr 2016 13 Fälle.

Die Entwicklun­g im Kreis Ravensburg widerspric­ht dabei dem landesweit­en Trend: In ganz BadenWürtt­emberg wurden im vergangene­n Jahr 784 Erkrankung­en gezählt. Im Jahr davor hatte es noch 813 Fälle gegeben.

Husten als Symptom

Eine Übertragun­g der Tuberkulos­e findet nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) über Tröpfchen in der Luft statt. Typische Symptome sind Kraftlosig­keit, Nachtschwe­iß, Gewichtsab­nahme oder anhaltende­r Husten.

Mit dem Zuzug vieler Flüchtling­e ist die Zahl der Neuerkrank­ungen im Südwesten von 2014 an kontinuier­lich gestiegen. Größtentei­ls betroffen sind laut Robert-Koch-Institut Menschen aus Herkunftsl­ändern, in denen die Tuberkulos­e häufig auftritt. Dazu gehören osteuropäi­sche und ebenso einige afrikanisc­he Länder.

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