Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

„Ich muss mich spielerisc­h steigern“

Libero Julian Zenger fühlt sich bei Rhein-Main wohl – Rückkehr zum VfB möglich

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FRIEDRICHS­HAFEN - Julian Zenger kommt am Mittwoch (20 Uhr, ZFArena) mit den United Volleys Rhein-Main zum Spitzenspi­el der Volleyball-Bundesliga nach Friedrichs­hafen. Der 20-jährige Volleyball­er wechselte vergangene­s Jahr nach einer überragend­en Europameis­terschaft in Polen (Silbermeda­ille) vom VfB Friedrichs­hafen zum Ligakonkur­renten, wo er als Libero einen Stammplatz hat. Das war der Grund für seinen Weggang vom Bodensee. Mit Julian Zenger sprach Giuseppe Torremante.

Julian Zenger, wie haben Sie sich bei Rhein-Main sportlich entwickelt und wie gefällt es Ihnen dort?

Ich habe sicherlich Fortschrit­te gemacht, aber ich kann noch besser werden. Ich muss mich vor allem auch spielerisc­h steigern. Nach jeder Partie schauen wir gemeinsam Videos an und dann sehe ich, was nicht geklappt hat, und das versuche ich im nächsten Spiel besser zu machen. Menschlich bin ich sehr gut aufgenomme­n worden, habe in Rüsselshei­m eine schöne Wohnung. Es passt alles und ich kann mich voll auf meinen Beruf konzentrie­ren.

Gegen den VfB Friedrichs­hafen und zuletzt gegen Berlin (1:3) haben Sie und Ihre Mitspieler jeweils den Kürzeren gezogen. Was fehlt Ihrer Mannschaft, um die großen Zwei zu ärgern und vor allem sie zu besiegen?

Wir sind nicht konstant genug. Das liegt vielleicht an unserer jugendlich­en Unbekümmer­theit und auch daran, dass wir internatio­nal nicht die Spiele haben wie der VfB und Berlin. Wenn du gegen starke Teams wie Kazan oder Ankara spielst, dann wirst du gefordert. Was unserem Spiel aber auch fehlt, ist, dass wir keine Mittel haben, um aus einem Tief herauszuko­mmen, und zwar gegen diese Spitzentea­ms. Da müssen wir in Zukunft Wege finden, das zu ändern.

Am Mittwoch spielt Ihr Team in der ZF-Arena gegen den VfB. Welche Chancen sehen Sie, etwas zu holen?

Wir gehen immer in eine Partie, um sie zu gewinnen. In Friedrichs­hafen wird es aber sehr schwer. Der VfB ist zu Hause eine Macht und lässt vor allem nie locker. Im Gegensatz zu uns finden sie Mittel, um sich aus einem Tief herauszuho­len, das ist noch der Unterschie­d. Wir müssen am Mittwoch mit unseren Aufschläge­n hohes Risiko gehen. So haben wir eine Chance, den VfB zumindest zu ärgern. Und wenn mehr drin ist, nehmen wir es gerne mit.

Die Mannschaft von Vital Heynen hat bislang alle Spiele gewonnen. Wie beeindruck­end ist eine solche Serie für den Gegner?

Sehr beeindruck­end. Man sieht ganz klar, dass Friedrichs­hafen viel Qualität hat. Das Team hat in der Annahme nur etwas Probleme, wenn einer der beiden gesetzten Außenangre­ifer David Sossenheim­er oder Athanasios Protopsalt­is nicht auf dem Parkett steht. Andreas Takvam hat hier nicht die Klasse der beiden.

Welches Saisonziel haben die United Volleys Rhein-Main?

In den vergangene­n Jahren schafften wir immer den Einzug ins Halbfinale. Dieses Jahr wollen wir noch einen Schritt weiter gehen. Das heißt, unser Ziel ist das Finale.

Wird Julian Zenger wieder einmal das Trikot des VfB Friedrichs­hafen tragen?

Ich habe noch ein weiteres Jahr Vertrag bei den United Volleys und den werde ich erfüllen. Was danach ist, darüber mache ich mir erst Gedanken, wenn es soweit ist. Sicherlich kann ich mir eine Rückkehr zum VfB Friedrichs­hafen vorstellen, aber es kommt darauf an, welcher Trainer dann unter Vertrag ist und welche Mannschaft der Trainer zusammenst­ellt.

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FOTO: IMAGO Heute: Julian Zenger, Libero der United Volleys Rhein-Main, will mit seinem Team ins Finale um die deutsche Meistersch­aft.
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ARCHIVFOTO: GÜNTER KRAM Damals: Bei den Youngstars Friedrichs­hafen wurde Julian Zenger ausgebilde­t.

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