Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Von Antigone bis Klettern
„Tag der offenen Tür“im Salvatorkolleg mit vielfältigem Programm
BAD WURZACH - Wo führt der Weg nach der Grundschule hin? Diese Frage beschäftigt jedes Jahr Eltern und Schüler. Zur Entscheidungsfindung veranstaltete das Salvatorkolleg Bad Wurzach am Sonntag einen „Tag der offenen Tür“, bei dem das Gymnasium einen breiten Querschnitt durch das Bildungsangebot zeigte.
Besonderes Interesse galt der Vorführung „Roberta – Lernen mit Robotern“. Das Ziel dieses Konzepts war es ursprünglich, Mädchen an Technik heranzuführen. Mittlerweile gibt es am Kolleg jedoch gemischte Gruppen, die unter der Leitung von Peter Allgaier Roboter konstruieren und programmieren. Nach einer kurzen, technischen Einführung zeigten die einzelnen Gruppen, was ihre Lego-Roboter können.
Nachhaltig beeindruckt
Während die Buben mit einem Katapult Treffsicherheit demonstrierten, malte das Gerät der Mädels ein Haus für den Nikolaus. Dieses Schulmodul, das im Rahmen einer AG geführt wird, wurde anderen Wurzacher Schulen in Ansätzen ebenfalls zugänglich gemacht. Aufgrund des großen Erfolgs in Bad Wurzach erhielt das Gymnasium zur Erweiterung Fördermittel vom Land. Ein Projekt, das den Schülern Spaß macht und die Eltern nachhaltig beeindruckt.
Als völligen Kontrast dazu führten die Lateinschüler und -schülerinnen der Klasse 7 die Familientragödie „Antigone“auf. Lehrerin Susanne Zwilling begeisterte die Akteure für das altgriechische Drama um Ödipus. Schwere Theaterkost, die die Jungs und Mädels aber gekonnt umgesetzt haben.
Großer Andrang
Am Salvatorkolleg wird auch an den Ausgleich durch Bewegung gedacht. Entsprechend groß war der Andrang vor der Kletterwand. Geklettert wird in der Turnhalle schon seit etwa zehn Jahren, ebenfalls in einer AG unter der Aufsicht von Torsten Schmidt, an der Schüler ab der Klasse 7 teilnehmen dürfen. Sicherheit und Sicherung sind dabei das Allerwichtigste, und so sind die Lehrkräfte entsprechend vom DAV ausgebildet. Gesichert mit Seil und Sitzgurt war sogar der Überhang kein Problem für die Kletterkünstler.
Das Programm war sehr vielfältig und umfangreich. In Chemie wurde aus Zink Gold gemacht, in Biologie konnte man riechen, schmecken und tasten. Im Werkraum bastelte ein Mädchen, das vielleicht mal Kollegschülerin wird, einen besonderen Würfel, mit lauter Sechsen drauf. Es wurde gefräst, gebohrt und gehämmert. Die Schulsanitäter frischten das Erste-Hilfe-Wissen auf, und die Musiker zeigten, was sie können. Die verschiedenen Verpflegungsstationen waren mit leckeren Kuchen, Waffeln und Getränken ebenfalls bestens bestückt.
Bekannt und beliebt
Der gute Ruf des Salvatorkollegs ist weiterhin ungebrochen. Die Resonanz der befragten Eltern war durchweg positiv. Engagierte und motivierte Lehrer, kaum Fehlstunden, Angebote im musischen oder technischen Bereich und nicht zuletzt, sehr gute Busverbindungen, machen das Kolleg weit über die Stadtgrenzen Bad Wurzachs bekannt und beliebt. Es ist Pater Friedrich Emde, seinem ganzen Lehrerkollegium, dem Elternbeirat und den Schülern gelungen, ein modernes Gymnasium zu präsentieren, das kein Talent und keine Begabung außer Acht lässt.