Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Unglück im Eis? Suchaktion ohne Ergebnis
Feuerwehren Wilhelmsdorf und Riedhausen, Rotes Kreuz, DLRG und Polizeihubschrauber im Pfrunger Ried im Einsatz
WILHELMSDORF/RIEDHAUSEN Ein Großaufgebot an Rettungskräften aus Wilhelmsdorf, Riedhausen und Weingarten sowie der Polizei sind am späten Samstagabend einem Hinweis nachgegangen, dass eine nicht bekannte Person möglicherweise in ein größeres Gewässer am Rande der Riedstraße zwischen dem Wilhelmsdorfer Ortsteil Pfrungen und Riedhausen durch eine Eisdecke eingebrochen sein könnte. Trotz einer stundenlangen intensiven Suche, bei der auch ein Polizeihubschrauber aus Stuttgart mit Wärmebildkamera und Suchscheinwerfer im Einsatz war, bestätigte sich der Verdacht nicht, wie die Polizeidirektion Konstanz am Montag auf Nachfrage der „Schwäbischen Zeitung“bestätigte.
Nachdem die Feuerwehr Wilhelmsdorf bereits am Freitag einen personalintensiven Einsatz bei einem Kabelbrand in der Werkstatt für behinderte Menschen in Wilhelmsdorf hinter sich hatte, bei dem über 100 behinderte Menschen kurzfristig aus dem Gebäude evakuiert werden mussten, wurden die Rettungskräfte am Samstagabend gegen 19 Uhr zu einem weiteren nicht alltäglichen Einsatz gerufen.
Taucher suchten Teich nach möglichem Opfer ab
Nach den Erkenntnissen der Polizei sowie den Beobachtungen der Feuerwehrleute vor Ort befuhr ein Auto zu dieser Zeit die Riedstraße. Mit der Lichthupe gab er einem mit vier jungen Leuten besetzten entgegenkommenden Fahrzeug ein Warnzeichen, fuhr dann allerdings weiter, wie ein Feuerwehrmann der SZ berichtete. Die Insassen des gewarnten Autos hielten an und schauten sich um. Dabei sahen sie nach Angaben der Polizei etwa 30 bis 40 Meter von der Straße entfernt einen eisbedeckten Weiher, von denen es in diesem Moorgebiet einige gibt. In der Eisdecke war ein Loch zu sehen. Daraufhin verständigten sie die Rettungsleitstelle in Ravensburg und äußerten den Verdacht, dass möglicherweise ein Mensch in den Tümpel eingebrochen sein könnte.
Sofort wurde die Feuerwehr in Wilhelmsdorf alarmiert, ebenso die Wehr im benachbarten Riedhausen. Beide Wehren waren mit zusammen 67 Feuerwehrleuten bei Eiseskälte mit ihren Fahrzeugen vor Ort. Dazu kamen 15 Helfer des Roten Kreuzes mit einem Rettungswagen und einem Notarztfahrzeug. Nicht zuletzt wurden im Verlauf des Einsatzes die Mitglieder der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) in Weingarten alarmiert. Die DLRG kam mit 13 Leuten an den vermeintlichen Unfallort. Ihre Taucher stiegen in den Teich und suchten das Wasser nach einem möglichen Opfer ab – zum Glück ohne Ergebnis. Zwischenzeitlich war ein in Stuttgart stationierter Rettungshubschrauber ebenfalls zur Suche eines möglichen Opfers eingetroffen. Doch weder der intensive Suchscheinwerferkegel noch der Einsatz einer Wärmebildkamera führten zu einem Ergebnis. Der Einsatz wurde gegen 20.30 Uhr beendet.
Das Verhalten der jungen Menschen, die die Leitstelle informiert hatten, wurde allgemein gelobt. Sie hätten sich vollkommen richtig verhalten, auch wenn es offensichtlich keinen Unglücksfall gegeben hat.