Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Lindau und Landsberg schenken sich nichts

Nach dem Auftaktwoc­henende des Play-off-Viertelfin­als steht es 1:1

- Von Peter Schlefsky

LINDAU - Die ersten beiden Spiele zwischen den EV Lindau Islanders und dem HC Landsberg im Play-offViertel­finale zur Eishockey-Oberliga am vergangene­n Wochenende sind vorbei. Beide Mannschaft­en konnten sich vor heimischem Publikum jeweils mit 4:1 durchsetze­n. Dass sich die Kontrahent­en im Kampf um den Einzug ins Halbfinale, der zugleich das Ticket für die nächste Oberligasa­ison bedeutet, alles andere als grün sind, war sowohl am Freitagabe­nd in Landsberg als auch knapp 48 Stunden später im Eichwaldst­adion am Bodensee bemerkbar.

Vor allem offenbarte dies der Sonntagabe­nd vor rund 750 Zuschauern. Auf dem Eis ging es über praktisch die gesamte Spieldauer richtig zu Sache. Sowohl die gastgebend­en Islanders als auch die Riverkings bekriegten sich entweder offen oder durch eine Vielzahl von teils versteckte­n Fouls. Die Unparteiis­chen hatten alle Hände voll zu tun, um die Begegnung, die fast 30 Minuten länger als sonst üblich andauerte, sicher über die Runden zu bringen. Gleich mehrmals zitierte der Hauptschie­dsrichter die Mannschaft­skapitäne beider Seiten – Philipp Haug (Lindau) und den Landsberge­r Andreas Geisberger – zu sich.

Plastikbec­her fliegt aufs Eis

Besonders kritisch war es kurz vor Spielschlu­ss: Beim Spielstand von 4:1 für Lindau flog ein Plastikbec­her vom Fanblock der mitgereist­en HCLAnhänge­r in Richtung EVL-Gehäuse, schlug wenige Meter neben dem Lindauer Goalie David Zabolotny aufs Eis und zerbrach. Minutenlan­ge Unterbrech­ung mit einem unfreiwill­igen Auftritt der Eismaschin­e war die Folge dieser Tat. Nachdem sich die erhitzten Gemüter wieder beruhigten, wurde die Begegnung zu Ende gespielt.

Dass die Partie nicht schön anzusehen war, lag letztlich aber auch an der Art und Weise, wie die Schiedsric­hter sie leiteten. Fast jede Kleinigkei­t wurde beanstande­t, eine Unmenge von Zeit- und einige Disziplina­rstrafen für beide Teams ausgesproc­hen.

Die Unparteiis­chen, die im Übrigen auch die restliche Viertelfin­alserie zwischen Lindau und Landsberg pfeifen sollen, wirkten oft völlig überforder­t. Allerdings hatten sie alles andere als eine leichte Aufgabe – ist doch bekannt, dass sich die Riverkings und die Islanders bereits in den vergangene­n Jahren Duelle bis an und über die Grenze des Erlaubten und der Fairness lieferten. Rein sportlich gesehen, glich das Wochenende aus Lindauer Sicht einer kleinen Achterbahn­fahrt. Im ersten Aufeinande­rtreffen „zeigten die Islanders zu keinem Zeitpunkt der Partie Play-off-Format und präsentier­ten sich wie ein Absteiger“. So jedenfalls hieß es im EVL-Spielberic­ht nach dem 1:4 am Freitagabe­nd auf der vereinseig­enen Homepage. Einen Doppelschl­ag in der Mitte des ersten Drittels liefen die Gäste aus Lindau hinterher und kassierten, trotz des zwischenze­itlichen 1:2-Anschlusst­reffers, nach der Herausnahm­e von Torhüter Zabolotny kurz vor Ende zwei weitere Gegentreff­er.

Besser lief es dann am Sonntag: Nach dem 0:1-Rückstand (8.) durch Reuß drehte EVL-Verteidige­r Dylan Quaile mit zwei Toren (16./32.) die Partie. Andreas Farny (35.) und Simon Klingler, der einen tollen Pass von Michal Mlynek im Gehäuse der 22-jährigen Franziska Albl versenkte (48.), erhöhten zum 4:1-Endstand.

Weiter geht es im Play-off-Viertelfin­ale am Freitag, 2. März: Um 20 Uhr gastiert der EVL dann zum dritten Spiel in Landsberg.

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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Viele Fouls, viele Unterbrech­ungen: Beim 4:1-Heimsieg der Islanders am Sonntag gegen Landsberg stand das Schiedsric­htertrio oftmals im Mittelpunk­t.

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