Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Lindau und Landsberg schenken sich nichts
Nach dem Auftaktwochenende des Play-off-Viertelfinals steht es 1:1
LINDAU - Die ersten beiden Spiele zwischen den EV Lindau Islanders und dem HC Landsberg im Play-offViertelfinale zur Eishockey-Oberliga am vergangenen Wochenende sind vorbei. Beide Mannschaften konnten sich vor heimischem Publikum jeweils mit 4:1 durchsetzen. Dass sich die Kontrahenten im Kampf um den Einzug ins Halbfinale, der zugleich das Ticket für die nächste Oberligasaison bedeutet, alles andere als grün sind, war sowohl am Freitagabend in Landsberg als auch knapp 48 Stunden später im Eichwaldstadion am Bodensee bemerkbar.
Vor allem offenbarte dies der Sonntagabend vor rund 750 Zuschauern. Auf dem Eis ging es über praktisch die gesamte Spieldauer richtig zu Sache. Sowohl die gastgebenden Islanders als auch die Riverkings bekriegten sich entweder offen oder durch eine Vielzahl von teils versteckten Fouls. Die Unparteiischen hatten alle Hände voll zu tun, um die Begegnung, die fast 30 Minuten länger als sonst üblich andauerte, sicher über die Runden zu bringen. Gleich mehrmals zitierte der Hauptschiedsrichter die Mannschaftskapitäne beider Seiten – Philipp Haug (Lindau) und den Landsberger Andreas Geisberger – zu sich.
Plastikbecher fliegt aufs Eis
Besonders kritisch war es kurz vor Spielschluss: Beim Spielstand von 4:1 für Lindau flog ein Plastikbecher vom Fanblock der mitgereisten HCLAnhänger in Richtung EVL-Gehäuse, schlug wenige Meter neben dem Lindauer Goalie David Zabolotny aufs Eis und zerbrach. Minutenlange Unterbrechung mit einem unfreiwilligen Auftritt der Eismaschine war die Folge dieser Tat. Nachdem sich die erhitzten Gemüter wieder beruhigten, wurde die Begegnung zu Ende gespielt.
Dass die Partie nicht schön anzusehen war, lag letztlich aber auch an der Art und Weise, wie die Schiedsrichter sie leiteten. Fast jede Kleinigkeit wurde beanstandet, eine Unmenge von Zeit- und einige Disziplinarstrafen für beide Teams ausgesprochen.
Die Unparteiischen, die im Übrigen auch die restliche Viertelfinalserie zwischen Lindau und Landsberg pfeifen sollen, wirkten oft völlig überfordert. Allerdings hatten sie alles andere als eine leichte Aufgabe – ist doch bekannt, dass sich die Riverkings und die Islanders bereits in den vergangenen Jahren Duelle bis an und über die Grenze des Erlaubten und der Fairness lieferten. Rein sportlich gesehen, glich das Wochenende aus Lindauer Sicht einer kleinen Achterbahnfahrt. Im ersten Aufeinandertreffen „zeigten die Islanders zu keinem Zeitpunkt der Partie Play-off-Format und präsentierten sich wie ein Absteiger“. So jedenfalls hieß es im EVL-Spielbericht nach dem 1:4 am Freitagabend auf der vereinseigenen Homepage. Einen Doppelschlag in der Mitte des ersten Drittels liefen die Gäste aus Lindau hinterher und kassierten, trotz des zwischenzeitlichen 1:2-Anschlusstreffers, nach der Herausnahme von Torhüter Zabolotny kurz vor Ende zwei weitere Gegentreffer.
Besser lief es dann am Sonntag: Nach dem 0:1-Rückstand (8.) durch Reuß drehte EVL-Verteidiger Dylan Quaile mit zwei Toren (16./32.) die Partie. Andreas Farny (35.) und Simon Klingler, der einen tollen Pass von Michal Mlynek im Gehäuse der 22-jährigen Franziska Albl versenkte (48.), erhöhten zum 4:1-Endstand.
Weiter geht es im Play-off-Viertelfinale am Freitag, 2. März: Um 20 Uhr gastiert der EVL dann zum dritten Spiel in Landsberg.