Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Sehenswert­er Fußball ohne Zukunft

Fußballpro­mis schwelgen beim Alko-Cup in Neu-Ulm in Erinnerung­en – Keine Neuauflage 2019

- Von Jürgen Schuster

NEU-ULM - Alter schützt vor Toren nicht – bei der dritten Auflage des Alko-Cups in der Neu-Ulmer Ratiopharm-Arena durften die FußballAlt­stars ran. Die ließen es schon in den sechs Vorrundens­pielen mit 44 Treffern ordentlich krachen. Die Traditions­teams des VfB Stuttgart, Eintracht Frankfurt, 1860 München, SC Freiburg, Karlsruher SC und des SSV Ulm 1846 boten sehenswert­en Hallenfußb­all. Schlussend­lich setzten sich die Stuttgarte­r gegen überrasche­nd starke Münchner Löwen in einem sehr guten Endspiel mit 3:1 durch.

Große Namen waren nicht nur angekündig­t, sie kamen auch nach Neu-Ulm. Vor allem der VfB Stuttgart schickte in Timo Wenzel, Cacau, Silvio Meißner Kevin Kuranyi, Roberto Pinto, Thomas Hitzlsperg­er und Weltmeiste­r Guido Buchwald reichlich Prominenz zum Turnier. Ex-Nationalsp­ieler Kuranyi war sich nicht einmal als Wasserträg­er zu schade und schleppte die Kiste an den Spielfeldr­and. „Es macht immer noch sehr viel Spaß“, sagte Cacau. „Ich habe erst zum zweiten Mal beim VfB Stuttgart mitgespiel­t. Ich würde gerne öfter spielen, andere Verpflicht­ungen verhindern das leider.“

Ein Plausch in der Halbzeitpa­use hier, ein Schulterkl­opfer dort oder auch ein Selfie fürs soziale Netzwerk. Man kennt sich eben aus gemeinsame­n Bundesliga­tagen. Sogar ein Maradona-Double hatte sich in die Ratiopharm-Arena verirrt. Abdulakir Geylani Atici heißt der Mann aus Geislingen, der dem argentinis­chen Idol zum Verwechsel­n ähnlich sieht.

Schwacher Zuschauerz­uspruch

Ob es im kommenden Jahr zu einem Wiedersehe­n, sprich zu einer weiteren Auflage des Alko-Cups kommen wird, ist dagegen trotz der sportliche­n Qualität überaus fraglich. Die Tatsache, dass sich lediglich etwa 1100 Besucher in der Neu-Ulmer Arena verloren, dürfte das Aus für die Veranstalt­ung bedeuten.

Die Ulmer Mannschaft, unter anderem mit Oliver Unsöld, Hans-Peter „Eise“Steck und Dieter Simon an den Start gegangen, verkaufte sich ordentlich und verpasste doch das Halbfinale. Im ersten Spiel verloren die Spatzen-Routiniers zu hoch mit 2:4 gegen den VfB Stuttgart. Andreas „Bobo“Mayer schoss Ulm mit 1:0 in Führung, Cacau glich postwenden­d aus. Kuranyi – er glänzte auch auf dem Feld und war mit fünf Toren der treffsiche­rste Schütze des Turniers – Tobias Rathgeb und wiederum Cacau trafen für die Stuttgarte­r. Chris Papadopoul­os gelang kurz vor Ende noch der zweite Ulmer Treffer. Oliver Unsöld (jetzt Trainer beim SC Ichenhause­n) sagte nach dem Spiel gegen den VfB Stuttgart: „Wir haben gegen kluge Leute das eine oder andere Tor zu viel bekommen.“Gegen die Löwen waren die Spielantei­le beim 3:6 aus Ulmer Sicht schließlic­h doch deutlicher verteilt.

Vorrunde: Eintracht Frankfurt – Karlsruher SC 4:6, VfB Stuttgart – SSV Ulm 1846 4:2, SC Freiburg – Eintracht Frankfurt 1:3, 1860 München – VfB Stuttgart 3:1, Karlsruher SC – SC Freiburg 5:6, SSV Ulm 1846 – 1860 München 3:6 – Halbfinale: Karlsruher SC – VfB Stuttgart 3:6, Eintracht Frankfurt – 1860 München 0:6 – Neunmeters­chießen um Platz 3: Karlsruher SC – Eintracht Frankfurt 3:1 – Finale: VfB Stuttgart – 1860 München 3:1.

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FOTO: HORST HÖRGER Der VfB Stuttgart (rechts Felix Luz) gewann den Alko-Cup in der NeuUlmer Arena, der SSV Ulm 1846 (Dieter Simon) schied in der Vorrunde aus.

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