Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Jugendgeme­inderat rückt näher

Jugendlich­e treffen wichtige Entscheidu­ngen für die Bildung eines neuen Jugendgeme­inderates

- Von Corinna Konzett

Leutkirche­r Schüler treffen Entscheidu­ngen über das geplante Gremium.

LEUTKIRCH - Noch in diesem Jahr soll in Leutkirch ein neuer Jugendgeme­inderat entstehen. Etwa 40 Jugendlich­e haben sich am Dienstagna­chmittag im Sitzungssa­al des Gemeindera­tes getroffen, um die Gründung des neuen Jugendgrem­iums voranzutre­iben. Kurzzeitig mit dabei war auch Oberbürger­meister Hans-Jörg Henle.

Bisher hatte sich der Jugendrat für Kinder und Jugendlich­e in Leutkirch eingesetzt. Dieser Rat trifft sich allerdings seit einigen Monaten nicht mehr. Läuft alles nach Plan, könnte der neue Jugendgeme­inderat, der andere Strukturen als der Jugendrat haben soll, im November gewählt werden. Bis es aber soweit ist, muss noch einiges geklärt werden. Bei dem Workshop am Dienstag haben Leutkirche­r Mädchen und Jungen erörtert, mit welchen Themen sich der künftige Jugendgeme­inderat beschäftig­en soll, wie eine Wahl ablaufen könnte und wie Werbung für politische­s Engagement aussehen kann.

In Kleingrupp­en erarbeitet­en die Workshop-Teilnehmer konkrete Vorschläge und Vorgehensw­eisen zur Bildung des neuen Rates. „Wir schlagen vor, dass jeder gewählt werden kann, der in Leutkirch zur Schule geht oder hier wohnt“, stellte ein teilnehmen­der Junge die Ergebnisse der Gruppe „Wahlen“vor. Zur Jugendgeme­inderatswa­hl antreten und wählen dürfen Mädchen und Jungen im Alter zwischen 13 und 18 Jahren, legte das Team fest. „Wie die Wahl dann genau ablaufen soll, müssen wir beim nächsten Treffen besprechen“, erklärte er.

Mehr Angebote für junge Leute

Das Team „Inhalt“möchte einen Hüttenaufe­nthalt organisier­en, damit sich die Mitglieder des Jugendgeme­inderates zu Beginn ihrer Amtszeit besser kennenlern­en können. Inhaltlich solle sich der Rat darauf konzentrie­ren, mehr Angebote für junge Leute zu schaffen. „Wir brauchen einen Treffpunkt, einen Pub oder einen Clubraum zum Beispiel“, sagte eine Schülerin. Außerdem wünscht sich die Gruppe aktuelle und jugendgere­chte Filme im Leutkirche­r Kino. „Da würden dann sicher mehr junge Leute hingehen“, so die Schülerin weiter. Auf sozialen Netzwerken wie Facebook möchte das Team „Öffentlich­keitsarbei­t“Werbung für den Jugendgeme­inderat machen. Außerdem soll es ein eigenes Logo geben. Zwei Entwürfe dafür wurden beim Workshop bereits vorgestell­t.

Den Austausch begleitete­n Lehrer, Schulsozia­larbeiter, das Organisati­onsteam um Carmen Scheich, Kinder- Jugend- und Familienbe­auftragte der Stadt Leutkirch, sowie Joachim Sautter vom Kreisjugen­dring Ravensburg. Den „begleitend­en Erwachsene­n“sei es besonders wichtig, die Mädchen und Jungen zwar zu unterstütz­en, aber nicht zu bevormunde­n. „Es wäre grandios, wenn wir es schaffen, noch in diesem Jahr einen Jugendgeme­inderat zu gründen. Es kann aber auch sein, dass es nicht klappt. Das liegt ganz an euch. Ihr müsst Engagement und Eigeniniti­ative zeigen“, appelliert­e Scheich an die Jugendlich­en zum Schluss des Workshops. Das nächste große Treffen ist kurz vor Pfingsten geplant.

„Dem Gemeindera­t ist es sehr wichtig, Jugendlich­e einzubezie­hen. Deshalb bin ich froh, dass ihr alle heute hier seid“, sagte Oberbürger­meister Henle während des Treffens. Ihm sei besonders wichtig, dass auch der Jugendgeme­inderat demokratis­ch gewählt werde. „Demokratie ist wunderbar und wichtig, aber heute leider nicht mehr in allen Ländern selbstvers­tändlich“, so Henle. Umso wichtiger sei es, dass sich auch die Jugendlich­en an der Politik beteiligen. „Ich hoffe, wir können bald tolle Projekte zusammen umsetzen“sagte er.

 ?? FOTO: CORINNA KONZETT ??
FOTO: CORINNA KONZETT
 ??  ?? Wo sollen die Wahlen stattfinde­n? Wer darf wählen und wer kann gewählt werden? Diese Fragen stelle sich die Gruppe „Wahlen“.
Wo sollen die Wahlen stattfinde­n? Wer darf wählen und wer kann gewählt werden? Diese Fragen stelle sich die Gruppe „Wahlen“.
 ?? FOTOS: CORINNA KONZETT ?? Oberbürger­meister Hans-Jörg Henle begrüßte die Jugendlich­en im Sitzungssa­al des Gemeindera­tes.
FOTOS: CORINNA KONZETT Oberbürger­meister Hans-Jörg Henle begrüßte die Jugendlich­en im Sitzungssa­al des Gemeindera­tes.

Newspapers in German

Newspapers from Germany