Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

„Ergebnis kann sich sehen lassen“

Verantwort­liche des Kleiderlad­ens legen Gemeindera­t Rechenscha­ftsbericht vor

- Von Steffen Lang

BAD WURZACH - Der Kleiderlad­en „Jacke wie Hose“in der Bad Wurzacher Breite läuft gut. „Auf hohem Niveau“haben sich die Verkaufsza­hlen und die Kleiderspe­nden stabilisie­rt. Das berichtete­n am Montagaben­d Peter Sellmayr und Pfarrer Friedemann Manz dem Gemeindera­t.

Sellmayr ist Vereinsvor­sitzender des Treffpunkt­s Asyl, der den Laden betreibt. Manz ist Geschäftsf­ührer des Diakonisch­en Werks in Ravensburg, das Träger von „Jacke wie Hose“ist. Die Diakonie ist Mieterin des Ladengesch­äfts und kümmert sich um die Buchhaltun­g und die Steuerfrag­en.

Menschen mit geringem Einkommen günstige Kleidung verkaufen, gleichzeit­ig aber allen Bürgern offenstehe­n, um möglichst viel gebrauchte Kleidung im Sinne der Nachhaltig­keit weiterzuge­ben – das sind die Ziele des Kleiderlad­ens, der Anfang Februar 2017 offiziell eröffnet worden ist.

„Gut investiert­es Geld“

Diese Ziele habe man erfüllt, bilanziert­e Sellmayr und dankte dafür auch der Stadt und dem Gemeindera­t. Die hatten nämlich ein einmaliges Startgutha­ben von 9600 Euro genehmigt, und die Räte hatten zudem 800 Euro ihrer Sitzungsge­lder 2017 dem Laden gespendet. „Gut investiert­es Geld“nannt Sellmayr das nicht ohne Stolz.

Er freut sich auch darüber, dass mit mittlerwei­le 21 ehrenamtli­chen Mitarbeite­rn ein „stabiles und motivierte­s Team“aufgebaut werden konnte. Weitere Helfer für ein paar Stunden die Woche seien trotzdem jederzeit willkommen, betonte er. Auch die Anzahl von Käufern und Kleiderspe­nden sei konstant auf hohem Niveau. Kleidung, die sich nicht zum Weiterverk­auf eignet, wird laut Sellmayr anderen wohltätige­n Zwecken zur Verfügung gestellt.

Dem karitative­n und ökologisch­en Gedanken zum Trotz ist freilich auch der Fortbestan­d des Kleiderlad­ens „Jacke wie Hose“von seinem wirtschaft­lichen Erfolg abhängig. Und so bestimmten Zahlen den Rechenscha­ftsbericht im Gemeindera­t. Die können sich aber sehen lassen. „Der Kleiderlad­en schreibt schwarze Zahlen mit geringem Gewinn“, sagte Sellmayr. „Dieses Ergebnis kann sich sehen lassen. Damit sind wir sehr zufrieden.“

Daher war es dem Kleiderlad­enteam auch möglich, im Herbst jeweils 150 Euro an die Grundschul­e Eintürnen, die Werkrealsc­hule Bad Wurzach und das SBBZ Bad Wurzach zu spenden. Das Ziel, zunächst eine Eigenkapit­aldecke zu bilden, behalte man aber stets im Blick, versichert­e Pfarrer Manz auf Nachfrage aus dem Gremium. Bürgermeis­ter Roland Bürkle (CDU) freute sich über die bisherigen Erfolge des Kleiderlad­ens. Augenzwink­ernd sagte er: „Die knapp 10 000 Euro haben wir gut angelegt. 450 Euro sind schon an unsere Schulen zurückgefl­ossen. Das ist eine Rendite von 4,5 Prozent. Das kriegt man bei keiner Bank.“

Öffnungsze­iten des Kleiderlad­ens im Breiteweg 15: mittwochs von 14 bis 18 Uhr, donnerstag­s von 9 bis 13 Uhr, freitags von 14 bis 18 Uhr.

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FOTO: STEFFEN LANG Den Kleiderlad­en „Jacke wie Hose“im Breiteweg gibt es nun schon seit rund einem Jahr.

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