Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
„Ergebnis kann sich sehen lassen“
Verantwortliche des Kleiderladens legen Gemeinderat Rechenschaftsbericht vor
BAD WURZACH - Der Kleiderladen „Jacke wie Hose“in der Bad Wurzacher Breite läuft gut. „Auf hohem Niveau“haben sich die Verkaufszahlen und die Kleiderspenden stabilisiert. Das berichteten am Montagabend Peter Sellmayr und Pfarrer Friedemann Manz dem Gemeinderat.
Sellmayr ist Vereinsvorsitzender des Treffpunkts Asyl, der den Laden betreibt. Manz ist Geschäftsführer des Diakonischen Werks in Ravensburg, das Träger von „Jacke wie Hose“ist. Die Diakonie ist Mieterin des Ladengeschäfts und kümmert sich um die Buchhaltung und die Steuerfragen.
Menschen mit geringem Einkommen günstige Kleidung verkaufen, gleichzeitig aber allen Bürgern offenstehen, um möglichst viel gebrauchte Kleidung im Sinne der Nachhaltigkeit weiterzugeben – das sind die Ziele des Kleiderladens, der Anfang Februar 2017 offiziell eröffnet worden ist.
„Gut investiertes Geld“
Diese Ziele habe man erfüllt, bilanzierte Sellmayr und dankte dafür auch der Stadt und dem Gemeinderat. Die hatten nämlich ein einmaliges Startguthaben von 9600 Euro genehmigt, und die Räte hatten zudem 800 Euro ihrer Sitzungsgelder 2017 dem Laden gespendet. „Gut investiertes Geld“nannt Sellmayr das nicht ohne Stolz.
Er freut sich auch darüber, dass mit mittlerweile 21 ehrenamtlichen Mitarbeitern ein „stabiles und motiviertes Team“aufgebaut werden konnte. Weitere Helfer für ein paar Stunden die Woche seien trotzdem jederzeit willkommen, betonte er. Auch die Anzahl von Käufern und Kleiderspenden sei konstant auf hohem Niveau. Kleidung, die sich nicht zum Weiterverkauf eignet, wird laut Sellmayr anderen wohltätigen Zwecken zur Verfügung gestellt.
Dem karitativen und ökologischen Gedanken zum Trotz ist freilich auch der Fortbestand des Kleiderladens „Jacke wie Hose“von seinem wirtschaftlichen Erfolg abhängig. Und so bestimmten Zahlen den Rechenschaftsbericht im Gemeinderat. Die können sich aber sehen lassen. „Der Kleiderladen schreibt schwarze Zahlen mit geringem Gewinn“, sagte Sellmayr. „Dieses Ergebnis kann sich sehen lassen. Damit sind wir sehr zufrieden.“
Daher war es dem Kleiderladenteam auch möglich, im Herbst jeweils 150 Euro an die Grundschule Eintürnen, die Werkrealschule Bad Wurzach und das SBBZ Bad Wurzach zu spenden. Das Ziel, zunächst eine Eigenkapitaldecke zu bilden, behalte man aber stets im Blick, versicherte Pfarrer Manz auf Nachfrage aus dem Gremium. Bürgermeister Roland Bürkle (CDU) freute sich über die bisherigen Erfolge des Kleiderladens. Augenzwinkernd sagte er: „Die knapp 10 000 Euro haben wir gut angelegt. 450 Euro sind schon an unsere Schulen zurückgeflossen. Das ist eine Rendite von 4,5 Prozent. Das kriegt man bei keiner Bank.“
Öffnungszeiten des Kleiderladens im Breiteweg 15: mittwochs von 14 bis 18 Uhr, donnerstags von 9 bis 13 Uhr, freitags von 14 bis 18 Uhr.