Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Liane Lippert brilliert in Belgien

Mit Kletterqua­lität den Teamsieg vorbereite­t – Radsportle­rin vom See überzeugt

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FRIEDRICHS­HAFEN (sz) - Liane Lippert, Radsportle­rin aus Friedrichs­hafen, hat bei dem belgischen Frühjahres­klassiker „Umloop van het Hageland“als Helferin der Sunweb-Kapitänin Ellen van Djik zum Sieg verholfen. Die Kletterspe­zialistin zog beim letzten Bergsprint mit ihrer Kapitänin davon und ließ die Konkurrenz ganz schön alt aussehen.

Minus drei Grad, schneidend­er Wind, bitterkalt. Typisches Wetter für einen belgischen Frühjahres­klassiker. Frierend trägt sich Liane Lippert mit 160 weiteren Frauen in die Starterlis­te des „Omloop van het Hageland“ein. Dass die Häflerin danach in diesem UCI World Tour Rennen am Sieg ihrer Teamkapitä­nin größten Anteil hatte, das sollte laut Presseberi­cht die Überraschu­ng des Wettkampfs werden.

Zu fahren waren 131 Kilometer, eine Strecke, deren 14 Runden mit giftigen, kurzen Anstiegen gespickt waren. Nach dem Start fuhren die 30 europäisch­en Profiteams bis Kilometer 100 ein kräftescho­nendes Rennen. Lippert schwamm in einem Peloton mit, das stets darauf achtete, dass der Abstand zu Fluchtgrup­pen nie zu groß wurde. 20 Kilometer vor dem Ziel waren alle Ausreißeri­nnen von einem hoch konzentrie­rten Feld neutralisi­ert.

Das Tempo wurde nun schneller, die Teams begannen sich für die Endphase zu formieren, wohl wissend, dass dazwischen noch zwei Anstiege lagen. Es war dann Liane Lippert, die sich in der vorletzten Steigung mit einem souveränen Bergsprint die wertvollen Bergpunkte sicherte. Am letzten Anstieg brachten die Teams ihre Kletterinn­en für die Vorentsche­idung in Position. Erneut war es jedoch Lippert, die sich als unschlagba­re Bergfahrer­in zeigte. Mit ihrer Kapitänin Ellen van Djik am Hinterrad fuhr sie den finalen Bergsprint an, dessen Tempo keine andere Fahrerin folgen konnte. Mit 15 Sekunden Vorsprung vor den Verfolgeri­nnen löst sich daraufhin die Sunwebkapi­tänin von Lippert, um die letzten fünf flachen Kilometer in einem Soloritt als Siegerin zu beenden.

Eine erschöpfte Lippert kam im Hauptfeld, mit 19 Sekunden Rückstand auf Platz 30 an. Wie schwer das Rennen war, zeigt, dass von den 160 gestartete­n Frauen nur 72 die Zielwertun­g erreichten. Zweifellos war der taktisch hervorrage­nde „final support“von Lippert für den Sieg wichtig. „Es ist gut gelaufen“, sagte sie nach dem Rennen mit einem Lächeln.

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FOTO: COR VOS Liane Lippert freut sich über ihre Leistung.

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