Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
„Leute, die was wollen, kommen auch“
Der Fastenmarkt lockt trotz der Eiseskälte viele Wurzacher an
BAD WURZACH - Nur langsam hat am Donnerstag die Temperatur Werte im einstelligen Minusbereich gereicht. Eigentlich kein Wetter, das angetan ist, das warme Zuhause zu verlassen. Der Fastenmarkt lockte trotzdem viele Menschen an.
Es ist bestimmt kein Zufall, dass bei den fast schon arktisch anmutenden Temperaturen auf dem Fastenmarkt besonders viele Mützen, Schals, Wintermäntel und warmes Essen angeboten werden. Vor allem vor dem Currywurst- und Hamburger-Stand sammelt sich schnell eine Menschentraube, die der Kälte trotzt und parallel zum Aufwärmen mit Volksmusik vom gegenüberliegenden Stand unterhalten wird.
In gemütlicher Atmosphäre wird hier gegessen, geredet und danach noch über den Markt geschlendert. „Wir haben uns gerade zufällig getroffen“, erzählen Mary Angele und Norbert Heine, zwei regelmäßige Marktbesucher. Laut Edgar Schweizer, einem Marktverkäufer vom Hutund Mützenstand, kommen die meisten Leute aus genau dieser Motivation hierher. „Der Markt ist ein Treffpunkt für viele Leute“, beobachtet er, „und jeder Markt hat seine eigene Atmosphäre“".
Obwohl der Wurzacher Fastenmarkt recht überschaubar ist und nicht üppig besucht erscheint, sind die Händler zufrieden. „Wurzach ist an sich ein guter Markt“, berichtet Edgar Schweizer, der außerdem noch von vielen Stammkunden aus Wurzach erzählt. Er stellt zudem keinen bemerkenswerten Kundenrückgang aufgrund des Wetters fest: „Die Leute, die was wollen, kommen auch.“
Ähnlich gute Erfahrungen macht auch Doris Eichhorn von der Achstetter Holzofenbäckerei. „Heute ist ein guter Markttag für uns“, so die Händlerin, „trotz der Kälte kommen die Leute gezielt zu uns.“
Neben dem Treffpunkt-Charakter des Marktes loben Mary Angele und Norbert Heine noch das Angebot: „Ausgefallene Sachen gibt’s hier schon manchmal.“Wahrscheinlich temperaturbedingt seien zwar „Lücken auf dem Markt“" zu sehen, aber der Markt mache die Stadt immer noch lebendig.
Gerade in Zeiten des wachsenden Internethandels ist besonders auffallend und schön, dass auch viele Schüler der umliegenden Schulen den Markt bewusst besuchen, ihn dadurch beleben und ihn zu dem machen, was er sein möchte: ein angenehmer Einkaufsort und Treffpunkt für alle Wurzacher.