Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Bernd Bender ist neuer Bezirksjugendleiter
Gustav Ichters stand 21 Jahre der Fußballjugend im Bezirk Bodensee vor
BERGATREUTE - Gustav Ichters hat zu den dienstältesten Bezirksjugendleitern im Württembergischen Fußballverband (WFV) gezählt. Dieses Ehrenamt bekleidete der Baindter 21 Jahre lang. Diese über zwei Jahrzehnte andauernde Ära ging nun dort zu Ende, wo 1997 alles begann. Gustav Ichters wurde in Bergatreute in den Ruhestand verabschiedet. Bei der Hauptversammlung der Fußballjugendleiter des Bezirks Bodensee wurde der 42-jährige Bernd Bender aus Bodolz einstimmig zu Ichters’ Nachfolger gewählt.
„Er war ein Urgestein und im Fußball zu Hause“, sagte Michael Supper, seit 2015 Verbandsjugendleiter, bei der Verabschiedung von Gustav Ichters. „Und er war nicht nur ein Glücksfall für den Bezirk Bodensee, sondern auch für den WFV.“1982 stieg der in Oberndorf am Neckar geborene Gustav Ichters als Jugendstaffelleiter im Bezirk ein. Als 1988 der Friedrichshafener Anton Scheffold zum Bezirksjugendleiter gewählt wurde, übernahm Ichters fortan den Part des Stellvertreters. 1997, neun Jahre später, wurde Ichters zum Bezirksjugendleiter des Bezirks Bodensee gewählt.
Damals wie heute war der Ort des Geschehens Bergatreute. Von 1981 bis 2010 hatte Ichters zudem noch den Posten des Jugendleiters beim SV Baindt inne und war von 1975 bis 1992 auch noch Schiedsrichter. Auch im Verbandsjugendausschuss des WFV verrichtete Gustav Ichters in den vergangenen Jahren gute Arbeit zum Wohle der Fußballjugend. Umrahmt wurde die Verabschiedung von den „Katzawäldele Musikanten“aus Bergatreute.
„Grundsolide, ausgeglichen, ruhig, authentisch, geradlinig, bedacht und zuverlässig“, beschrieb Michael Supper den Charakter von Ichters. „Gustav besaß viel Hintergrundwissen“, betonte Supper, „er weiß, wie Dinge im Fußball entstanden und warum diese heute so sind.“Geregelt und vorschriftsmäßig sollte es zugehen. „Das war immer sein Bestreben“, sagte Supper. Neuem stand Ichters immer aufgeschlossen gegenüber, „Fortschritt wurde bei ihm immer großgeschrieben“.
Modellversuche wie das „Norweger Modell“, wo Mannschaften mit unterschiedlicher Spielerzahl gegeneinander antreten – auch diese zukunftsorientierte Entwicklung des Jugendfußballs fand in Ichters einen Befürworter. Die rasante Entwicklung des Mädchenfußballs im Bezirk Bodensee hatte Vorzeigecharakter im WFV-Gebiet. Gustav Ichters hat große Fußstapfen im Bezirk Bodensee hinterlassen, der neu gewählte Bezirksjugendleiter Bernd Bender allerdings traut sich zu, diese auszufüllen. „Du hast uns ein großes Erbe hinterlassen“, betonte Bender in seiner kurzen Antrittsrede. „Ich hoffe, dass du uns weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehst.“Zum Abschied darf Ichters, der am 5. April einen runden Geburtstag feiert, mit seiner Familie ein Musical in einer deutschen Großstadt besuchen, ein Geschenk aller Jugendleiter aus dem Bezirk Bodensee.
Antrag für Futsal angenommen
Nach der einstimmigen Entlastung des alten Bezirksjugendleiters und seines Ausschusses sowie der Neuwahl brachte Klaus Schwärzler vom TSV Tettnang noch einen Antrag an den Bezirkstag ein, der vorsieht, dass es den Vereinen selbst überlassen sei, ob bei privaten Jugendturnieren Futsal gespielt werden sollte. Der Antrag wurde bei nur drei Gegenstimmen und drei Enthaltungen angenommen.
Ehrungen gab es an diesem Abend auch. Michael Krich erhielt die Jugendleiter-Ehrennadel in Silber für 15 Jahre Fußball-Jugendarbeit, Bernd Bender in Bronze für fünf Jahre. Geehrt werden sollte an diesem Abend auch Manfred Gmeinder, für seine jahrzehntelange Tätigkeit in der Fußball-Jugendarbeit. Allerdings lag Gmeinder grippekrank im Bett. Die offizielle Ehrung soll daher zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden.