Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Die MTG stürzt auf einen Abstiegsplatz ab
Wangener Handballer verlieren bei Oberliga-Anwärter SKV Unterensingen am Ende deutlich mit 27:33
WANGEN - Die Lage für die Wangener Handballer in der Württembergliga Süd wird zunehmend bedrohlicher. Nach der unterm Strich klaren 27:33 (18:14)-Niederlage am Samstagabend in der Bettwiesenhalle beim neuen Tabellenzweiten SKV Unterensingen steht die MTG als Liga-13. auf einem der beiden fixen Abstiegsplätze. Nur noch sechs Spiele bleiben, um den Absturz in die Landesliga abzuwenden.
Zunächst einmal gilt die hehre Unschuldsvermutung eines physisch wie psychisch sowie personell angezählten Abstiegskandidaten, mit Fug und Recht einem Gegner zu unterliegen, der zum erlauchten Kreis der Oberligaanwärter zählt. Auswärts 27 Treffer anzuschreiben, davon allein 18 in Hälfte eins, fordert großen Respekt. Erst beim 23:22 in der 42. Minute war es dem haushohen Favoriten aus Unterensingen gelungen, erstmals in Führung zu gehen.
Zur Pause geführt
Danach allerdings sollten den Wangenern bei einer bemerkenswerten 18:14-Pausenführung um ihren herausragenden Taktgeber Elia Mayer (elf „Kisten“) nur noch fünf Tore gelingen. Die Gastgeber hingegen bekamen plötzlich einen Lauf und stockten ihr Trefferkonto sukzessive auf bis zum Endstand von 33:27.
Zum dritten Mal in dieser Saison nach dem glücklichen 25:23-Hinrundenerfolg und dem hauchdünnen 33:32 im Pokalwettbewerb auf Verbandsebene blieb Unterensingen somit obenauf. Was dagegen leere Hände bedeuten, musste das überwiegend junge, in prekären Situationen überdies unerfahrene MTG-Team bereits zum zwölften Mal bitter erfahren. Lediglich vier Siege und vier Unentschieden kann der Allgäuer Traditionsverein, der sogar schon Oberligaluft schnupperte, in etwa als Erfolg verbuchen.
Quo vadis, MTG Wangen? Eine grundlegende Frage, welche die Wangener prinzipiell seit dem ersten Spieltag verfolgt. Jedoch nicht ausschließlich mit dem nahezu permanenten Fehlen des zum zweiten Mal verletzten Ausnahmekönners Aaron Mayer zu beantworten ist. Gleichwohl Ralf Hartmann, der Sportliche Leiter des befreundeten FC Wangen, beim müden 1:1 des Fußballverbandsligisten am vergangenen Samstag gegen Aufsteiger Rutesheim nachvollziehbar feststellte: „Ein Aaron Mayer ist nicht nur für viele Tore gut. Allein seine Präsenz verleiht der MTG-Mannschaft Halt.“
Nur noch sechs Spiele
Das Schicksal der Wangener Württembergliga-Handballer und seines (noch) unermüdlich um positive Ausstrahlung bemühten Trainers – Markus Rosenwirth hielt sich nach der erneuten Niederlage verständlicherweise bedeckt – beschäftigt eben die gesamte Region, unabhängig von der Sportart. Sechs Spiele, vier davon auswärts und deren zwei daheim, bleiben der MTG Wangen noch, um sich aus der Bredouille zu bugsieren.
Völlig unaufgeregt und ohne Anflug von Frust zeigt sich indes der Abteilungsleiter der MTG-Handballer. Matthias Vetter betont frei von der Leber weg, „dass mir um den Handball bei der MTG Wangen in keiner Weise bange ist“. Das Gesamtkonstrukt, bei den Kleinsten angefangen, passt keinesfalls nur nach Vetters Dafürhalten.
Ins Bodenlose würde daher eine strauchelnde erste Männermannschaft selbst im Falle des Abstiegs nicht fallen. Noch aber bleibt Zeit zur Reparatur. Schließlich stehen zwölf Punkte auf dem Spiel.
MTG: Kucera, Nerger (beide Tor); Elia Mayer (11/3 Siebenmeter); Fischer, Glatzel (je 3), Bader, Bächle Kuttler, Straub (je 2), Lukas Paul, Schnitzer (je 1), Aaron Mayer, David Paul, Staudacher. Bester SKV-Torschütze: Krämer (6/3). Zuschauer: 280.