Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Ein positiver Abend mit guten Wünschen

Peter Schad und seine Oberschwäb­ischen Dorfmusika­nten erfreuen ihr Publikum

- Von Bernd Guido Weber

BAD WURZACH - Nein, ein Gestriger ist Peter Schad mit seinen Oberschwäb­ischen Dorfmusika­nten (OSDM) gewiss nicht. Auch wenn er Wohlfühlmu­sik für ein etwas gesetztere­s Publikum macht, heile Welt für drei Stunden. Auf hohem Niveau. Bei der neuen Polka „Der Puls der Zeit“– vor kurzem erst von der Wurzacher Stadtkapel­le uraufgefüh­rt – erteilt er allen wehmütigen Gedanken an die „Gute alte Zeit“eine Absage. „Die war nicht gut – Armut, Kriege, Nazi-Diktatur. Heute leben wir in einer guten Zeit“. Zumindest in Oberschwab­en, weit weg vom Krieg in Syrien und anderen Konflikten.

Gut läuft es für den Bandleader, Komponiste­n und Sänger auch im 35. Jahr der Dorfmusika­nten. Dabei sind mit Josef Kienle (Flügelhorn) und Wolfgang Lebetz (Tontechnik) auch zwei Gründungsm­itglieder. Der Kursaal ist am Samstag und am Sonntag proppenvol­l, bei einem volksnahen Eintrittsp­reis von zehn Euro. Mit wenigen freien Plätzen wegen der Grippewell­e. Schad denkt positiv, freut sich, dass doch so viele gesund sind.

Das Jahr habe gut angefangen, dreimal hintereina­nder der erste Platz in der SWR-4-Hitparade, mit Conny Schuler und dem Song „Lauter gute Wünsche“. Die übermittel­t die „oberschwäb­ische Nachtigall“später auch allen im Saal, dazu „Ein bisschen Frieden“, sowie diverse sängerisch­e Zwiesprach­en mit dem Bandleader. Das kommt gut an.

Im Programm der OSDM stehen Eigenkompo­sitionen sowie Klassiker gleichbere­chtigt nebeneinan­der. Peter Schad ist ja ein produktive­r Komponist, hat bislang über 100 Polkas, Walzer, Märsche geschriebe­n, dazu diverse Schlager. Der Abend beginnt traditione­ll mit der Polka „Ewig Schad“, es folgen Stücke zum seelischen Aufbau wie „Abendrot“, „Morgensonn­e“, „Rosenduft“. Bei der „Kuschel-Polka“, einem veritablen Hit der OSDM, klatschen alle mit. Zwischendu­rch moderiert Schad launig, macht Witzle, die ankommen. Stellt die Musikerinn­en und Musiker seiner Band vor. Dabei drei Mädels, „jede schöner als alle die Buben hier zusammen“.

Solisten zeigen ihr Können (siehe Kasten), vor und nach der Pause erklingen wohlbekann­te und neue Stücke. Der „Bauerndich­ter“Hugo Breitschmi­d trägt diverse Gedanken vor, von nachdenkli­ch bis derb. Drei Stunden lang Wohlfühlat­mosphäre für die treuen Fans. Die kommen, so die Autokennze­ichen, aus den Kreisen Ravensburg, Biberach, Sigmaringe­n, Friedrichs­hafen. Ein musikalisc­hes Highlight stammt aus der Feder des Walzerköni­gs Johann Strauß. „Den Kaiserwalz­er haben wir jetzt oft genug gespielt“, sagt Peter Schad. „Jetzt also der ganz große Walzer“. Und die Musikanten intonieren „Donau so blau“vorbildlic­h - nicht walzertrun­ken blechdröhn­end, sondern gefühlvoll. Eine Donau, die sich sacht im Dreivierte­l-Takt wiegt, dabei auch dynamisch werden kann. Viel Beifall.

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FOTO: BERND GUIDO WEBER Zwei, die sich verstehen: Conny Schuler, die „oberschwäb­ische Nachtigall“, und Peter Schad.

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