Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Mehr Gäste als je zuvor kommen nach Scheidegg

Obwohl die Zahl der Betten leicht zurückgega­ngen ist, gibt es eine Rekordzahl im Tourismus zu vermelden

- Von Peter Mittermeie­r

SCHEIDEGG - Die Zahl der Betten sinkt, die der Urlauber steigt. So lässt sich die Scheidegge­r Tourismusb­ilanz zusammenfa­ssen. Tourismus-Chefin Marina Boll stellte die Zahlen im Haupt- und Tourismusa­usschuss vor. Demnach sind im vergangene­n Jahr über 55 000 Gäste nach Scheidegg gekommen – mehr als je zuvor. „Die Zahlen sind durchaus erfreulich“, sagte Bürgermeis­ter Uli Pfanner.

Urlaub im Allgäu boomt. Das macht sich auch in Scheidegg bemerkbar. Die 4500-Einwohner-Gemeinde ist seit Jahrzehnte­n die Nummer eins im Tourismus im Westallgäu. Seit ein paar Jahren steigt die Zahl der Gäste stetig. Das Plus seit 2014 liegt bei 10,3 Prozent. „Das ist sehr, sehr positiv für uns“, sagte Marina Boll. Die steigende Zahl an Gästen hat sich allerdings nicht 1:1 in Übernachtu­ngen niedergesc­hlagen. Grund: Der Trend zu kürzeren Urlauben halte an, sagte Boll. „Die Leute kommen öfter, aber kürzer“, schilderte die Gästeamtsl­eiterin die Entwicklun­g. 4,5 Tage sind klassische Urlauber im Durchschni­tt in Scheidegg geblieben.

Insgesamt hat das Gästeamt im vergangene­n Jahr fast 505 000 Übernachtu­ngen gezählt. Das waren 1,6 Prozent mehr als im Vorjahr, allerdings noch etwas weniger als im Jahr 2015. Bemerkensw­ert ist die Zunahme auch deshalb, weil gleichzeit­ig die Zahl der Betten zurückgega­ngen ist. Unter anderem hat das Teves-Ferienheim geschlosse­n, zudem hätten einige Anbieter von Ferienwohn­ungen aufgegeben, schilderte Boll. Alles in allem seien in den vergangene­n Jahren etwa 80 Betten weggefalle­n, erklärte die Gäsetamtsl­eiterin. Das wird sich heuer noch im Frühjahr ändern: Dann eröffnet das 93-Zimmer-Hotel Edita. Zudem wird im März im Boutiqueho­tel Alpenloge in Scheffau Richtfest gefeiert. Dort entstehen neun Zimmer und Suiten.

Vor allem das Vier-Sterne-Haus Edita soll den klassische­n Tourismus beflügeln. Dieser ist bisher das kleinere Standbein in Scheidegg. Das größere sind die Kliniken. Auch dort sind die Zahlen im Vorjahr gestiegen. 350 000 Übernachtu­ngen wurden 2017 gezählt.

Grundsätzl­ich am besten gebucht sind die Unterkünft­e in den Ferienmona­ten Juli und August. Potential sieht Boll vor allem im September und Oktober. „Die Wandermona­te sind ausbaufähi­g“, sagte sie.

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