Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Ehre für die „schlanke Eiche“
Das Dach der Eissporthalle in Ravensburg wird künftig ein großes weißes Trikot mit der Nummer 5 zieren. Diese besondere Ehre wurde am vergangenen Freitag vor dem letzten Hauptrundenheimspiel der
gegen die zuteil. Auf dem Eis hielt der Ehrenvorsitzende des Sportverbands Ravensburg, die Laudatio auf den 72-Jährigen. „Er hat sich immer in den Dienst des Eishockeys gestellt“, lobte Engler das jahrzehntelange Engagement.
Klaus Nußbaumer
Towerstars Huskies
Ravensburg Kassel
Rolf Engler,
Klaus Nußbaumer wurde bereits 1959 Mitglied in der Jugendmannschaft des ERV (Eis- und Rollsportverein, die Abkürzung ist heute noch Bestandteil von Fangesängen). Schon 1962 – da war Nußbaumer gerade mal 17 Jahre alt – schaffte er den Sprung in die erste Mannschaft, die auch damals in der zweithöchsten Eishockeyliga spielte. Rund eineinhalb Jahrzehnte lang trug Nußbaumer das Ravensburger Trikot (ab 1968 für den EV Ravensburg). „Schlanke Eiche“wurde der Verteidiger genannt, sagte Engler in seiner Laudatio. In der Vereinschronik heißt es dazu: „Abgesehen von seinen spielerischen Fähigkeiten zeichnete sich Klaus Nußbaumer durch ein körperliches Merkmal aus, das Die Ravensburger Eishockey-Legende Klaus Nußbaumer hinter dem überdimensionalen Trikot, das seinen Namen und seine Nummer trägt. Rolf Engler (ganz rechts) hielt die Laudatio.
ihn von den meisten Mitspielern unterschied: Neben seiner Größe von 189 cm besaß er mit seinen langen Armen eine Reichweite, die ihn geradezu für die Verteidigerposition vorherbestimmte.“
Nußbaumer habe immer Verantwortung übernommen, erst als Mannschaftskapitän, dann als Trainer und rund 25 Jahre lang als Sportlicher Leiter, würdigte ihn Engler weiter: „Er war Vorbild, er ist Vorbild.“Und das schon fast sein ganzes Leben lang: Noch bis vor einem Jahr arbeitete Nußbaumer in der Geschäftsstelle der Towerstars. Er hatte unter anderem maßgeblichen Anteil daran, dass in Ravensburg die Eissporthalle gebaut wurde.
Pure Harmonie herrschte trotz der
Ehrung vor dem Spiel der Towerstars gegen die Huskies aber nicht. Direkt im Anschluss an die Schweigeminute für den vor einem Jahr gestorbenen Towerstars-Coach
machten die Fans im Block B1 ihrem Unmut gegen die Verantwortlichen der Deutschen Eishockey-Liga über die weiterhin verwehrte sportliche Aufstiegsmöglichkeit deutlich Luft. „Ananas-Liga“oder „DEL: Möchtegern-NHL“stand zum Beispiel auf den Plakaten, die im Block hochgehalten wurden. Während des Spiels folgte ein großes Banner mit der Aufschrift: „Olympia ist Silber, Auf- und Abstieg ist Gold!“. Zudem erhielten die
für ihre jüngsten Ambitionen – sie haben die DEL-Lizenz beantragt – einen verbalen Seitenhieb: „Wer sich hoch kauft, verkauft das Eishockey.“
Krinner Toni Löwen Frankfurt