Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

„Die Krone darf auch krumm sitzen“

Die Realschule Bad Wurzach veranstalt­et ihren Tag der offenen Türe

- Von Lea Schmid

BAD WURZACH - Jedes Jahr im Frühling entscheide­n sich die künftigen Fünftkläss­ler, auf welche Schule es ab nächstem Schuljahr gehen soll. Daher hat die Wurzacher Realschule vergangene­n Montag die Türen für alle interessie­rten Schülerinn­en und Schüler sowie ihre Eltern geöffnet.

Rektor Dietmar Schiller lud die Viertkläss­ler ein, an diesem Tag nicht nur das Schulgebäu­de, sondern auch die Fächer und anwesenden Lehrer näher kennenzule­rnen. „Sie, die Eltern, stehen vor der schwierige­n Entscheidu­ng, wo sie ihr Kind schlussend­lich anmelden“, erklärte Schiller. Das sei nicht leicht, und dafür sei solch ein Tag der offenen Türe da, um als Eltern einen Einblick in die mögliche Schule ihres Kindes zu bekommen.

Begeistert stellte er auch die derzeitige Bläserklas­se 6 vor, die für die musikalisc­he Einstimmun­g sorgte. Mit einer Version von „We Will Rock You“von Queen verzaubert­e die Klasse das Publikum. „Es ist schon beachtlich, was die Schülerinn­en und Schüler in nicht einmal zwei Jahren lernen“, erklärte Schiller. Wenn die Viertkläss­ler sich anmelden, entscheide­n sie sich, ob sie in die Bläserklas­se wollen. Voraussetz­ung ist, dass sie bisher kein Blechblasi­nstrument spielen, ein anderes sei egal. „Die Bläserklas­se hat eine Stunde Musikunter­richt mehr in der Woche“, so Schiller. Das Konzept sehe vor, dass alle bei Null anfangen und damit auf dem selben Level sind. Jeder Schüler und jede Schülerin bekomme neben dem Orchesteru­nterricht dabei auch Einzelunte­rricht für den extra Lehrkräfte aus der Jugendmusi­kschule kommen. Aber nicht nur Rektor Schiller ist von dem Konzept begeistert. Auch Ida Sauter und Elena Bitterwolf aus der Bläserklas­se 5 sind froh, dass sie die Möglichkei­t haben, ein neues Instrument zu lernen. „Wir lernen Trompete, weil die so toll klingt“, erklären beide wie aus einem Mund.

An diesem Tag sind Ida und Elena jedoch für die Vorstellun­g des Fachs Deutsch eingeteilt, in dem das Thema Märchen gerade behandelt wird. „Bei uns sollen die Viertkläss­ler aus einer Vielzahl an Bildern immer diejenigen zusammenle­gen, die ein Märchen ergeben.“So ergibt Stiefel, Kater und Windmühle das Märchen „Der gestiefelt­e Kater“und Prinz, goldene Kugel und Frosch das Märchen „Der Froschköni­g“.

Um das Märchen „Der Froschköni­g“geht es aber auch nebenan. „Wir basteln Froschköni­ge“, sagt Tim Biberach aus der Klasse 5b begeistert und zeigt wie es geht. Zuerst wird wie für das Spiel Himmel und Hölle der Körper des Froschköni­gs aus grüner Pappe gefaltet und dann noch eine knallrote Zunge, Augen und eine schillernd­e Krone aufgeklebt. „Die Krone darf auch ruhig schief und krumm sitzen“, fügt Lehrerin Daniela Decker noch hinzu.

Und während in Deutsch noch fleißig gebastelt und gerätselt wird, sind die Viertkläss­ler in Geografie von einer Karte des Landkreise­s Ravensburg fasziniert. Interessie­rt suchen die Schüler ihren Heimatort, vergleiche­n mit anderen und suchen Orte, die sie kennen.

Aber nicht nur der Landkreis, sondern auch ganz Deutschlan­d ist Thema in Geografie. Die neunjährig­e Lara Biberach aus Hauerz bastelt so an einer Scheibe, die Deutschlan­d aufgeteilt in alle 16 Bundesländ­er zeigt. Darauf soll später neben den Namen unter anderem auch die Größe und Einwohnerz­ahl jedes einzelnen Bundesland­es abgelesen werden können. „Wir hatten das Thema Bundesländ­er auch schon in der Grundschul­e“, sagt Lara stolz. „Ich hatte Rheinland-Pfalz.“

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FOTO: LEA SCHMID Die Realschule Bad Wurzach öffnete ihre Pforten für Eltern und künftige Schülerinn­en und Schüler.

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