Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Farbenfroher ökumenischer Weltgebetstag
Diesjähriges Motto: Gottes Schöpfung ist sehr gut
BAD WURZACH (sz) - Nicht zu viel versprochen hatten sich die zahlreichen, vorwiegend weiblichen Besucher des ökumenischen Weltgebetstages, der dieses Jahr in der evangelischen Kirche Bad Wurzach unter Federführung von Christine Silla-Kiefer gefeiert wurde und dessen Liturgie aus dem kleinen südamerikanischen Land Surinam stammte. Surinam, dessen Bewohner aus vier Kontinenten stammen und daher zahlreichen Religionen angehören, zu 50 Prozent aber dem Christentum, ist sehr bunt – nicht nur aufgrund der Tatsache, dass mehr als 90 Prozent der Landesfläche aus Regenwald besteht.
Und genauso abwechslungsreich und farbenfroh war auch die Ausgestaltung der Kirche sowie die Liturgie. Sie stand unter dem Motto „Gottes Schöpfung ist sehr gut“: Man sollte sie behüten und bewahren. Zur Schöpfung zählt nicht nur die Natur, sondern auch der Mensch in all seinen Unterschieden, weshalb der Gottesdienst auch anregte, über das Zusammenleben mit vielen fremden Kulturen im eigenen Land, aber auch die Gerechtigkeit zwischen Mann und Frau nachzudenken.
Die Gottesdienstbesucher erfuhren aber auch viel über Surinam, denn es kamen sieben surinamesische Frauen zu Wort, gesprochen von evangelischen und katholischen Wurzacherinnen, die von ihrem Leben, ihren Ängsten, Sorgen und Nöten, aber auch von ihren Freuden berichteten. Und natürlich durfte, wenn es um das Thema Schöpfung geht, die Schöpfungsgeschichte aus dem Buch Genesis nicht fehlen; sie wurde von Andrea Mall vorgetragen und mit wunderschönen, an die Kirchenwand projizierten Bildern illustriert.
Da der Weltgebetstag 1927 mit dem Ziel gegründet wurde, dass weltweit Frauen in Würde, Frieden und Gerechtigkeit leben können, bildet die Kollekte, zelebriert als Wandelkollekte, ein wichtiges Zeichen der Solidarität. Beate Ebel, die zu dieser symbolträchtigen Handlung aufrief, berichtete, dass 2017 in Deutschland 2,8 Millionen Euro gesammelt wurden, die 69 Frauen- und Mädchenorganisationen in 30 Ländern zugutekamen. Nach dem Gottesdienst, der musikalisch von Verena Stei gestaltet wurde, kamen bei einem surinamesischen Buffet Gaumenfreuden auf – denn so bunt das Land, so exotisch und abwechslungsreich auch die Speisen. Und Pfarrerin Barbara Vollmer konnte mit 707 Euro das stolze Ergebnis der Kollekte verkünden, bevor ein wunderbarer Abend zu Ende ging.