Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Der Angstgegner bleibt der Angstgegner
Die Towerstars verlieren erstes Spiel in den Pre-Play-offs gegen Crimmitschau mit 4:5 und stehen unter Druck
RAVENSBURG - Die Ravensburg Towerstars stehen – viel früher als geplant – mit einem Bein in der Sommerpause. Die Ravensburger verloren am Dienstagabend das Heimspiel in den Pre-Play-offs der Deutschen Eishockey-Liga 2 gegen die Eispiraten Crimmitschau mit 4:5. Am Freitag müssen die Towerstars in Sachsen gewinnen, sonst ist die Saison beendet.
Play-off-Zeit ist, wenn Eishockeyprofis auf die Zähne beißen. Bei den Towerstars taten sich am Dienstag im Besonderen Sören Sturm und Mathieu Pompei hervor. Sturm spielte mit einem Außenbandanriss im Knie, Pompei hatte sich vor Kurzem beim Blocken eines Schusses den Fuß gebrochen. Doch gegen Crimmitschau, in dieser so kurzen, aber auch so immens wichtigen Serie im Modus „best of three“, war Ravensburg froh über jeden Leistungsträger. Es galt schließlich, in den Pre-Playoffs das wichtige 1:0 vorzulegen, zudem hatten die Towerstars alle vier Hauptrundenspiele gegen die Sachsen verloren. Der Dienstag wäre also der perfekte Tag gewesen, um diese Bilanz ein wenig zu verbessern.
Führung durch Ciernik
Ravensburg machte zu Beginn viel Druck, dann zogen sich die Towerstars etwas zurück. Bei zwei Scheibenverlusten
Ravensburg Towerstars – Eispiraten Crimmitschau 4:5 (1:2, 2:3, 1:0)
Tore: 0:1 (14:27) Ivan Ciernik (Knackstedt, Czarnik), 1:1 (17:11 ÜZ) Jakub Svoboda (Roloff, Proft), 1:2 (18:58 ÜZ) Patrick Pohl (Schietzold, Schlenker), 1:3 (24:01) Ales Kranjc (Pohl, Schlenker), 1:4 (28:56) Elia Ostwald (Knackstedt, Maschmeyer), 2:4 (33:15) Carter Proft (Pompei, Zucker), 2:5 (34:52) Scott Allen (Kabitzky, Olleff), 3:5 (37:53 ÜZ) Jakub Svoboda (Pozivil, Roloff), 4:5 (43:01 ÜZ) Vincenz Mayer (Kruminsch, Pfaffengut)
Strafen: Ravensburg 4 Minuten, Crimmitschau 12 Minuten Zuschauer: 2196 in der neutralen Zone wurde es gefährlich, Ivan Ciernik scheiterte in der neunten Minute an Towerstars-Goalie Jonas Langmann, Ossi Saarinen verpasste kurz darauf einen scharfen Querpass von Patrick Pohl. Danach waren im Grunde nur noch die Towerstars in der Offensive, Ondrej Pozivil knallte die Scheibe knapp an Crimmitschaus Tor vorbei, nach einem Schuss von Jakub Svoboda aufs kurze Eck stocherte Adam Lapsansky erfolglos nach.
Die Führung war möglich, stattdessen fiel in der 15. Minute das 1:0 für die Eispiraten. Jordan Knackstedt bediente Ivan Ciernik, den Treffer gaben die Schiedsrichter nach einem kurzen Videobeweis. In Überzahl konterte Ravensburg aber schnell. Svoboda verzögerte auf der linken Seite geschickt, kam so an Knackstedt vorbei und überwand Goalie Brett Kilar. Ravensburg schien jetzt drin zu sein, doch in der Abwehr waren sie nicht aufmerksam genug – in Überzahl netzte Pohl zum 2:1 für Crimmitschau ein. Sturm hatte eine Strafe kassiert, weil er erst den Puck nicht traf und dann den Konter von Scott Allen nur mit einem Foul hatte stoppen können.
Im zweiten Drittel wurde es bitter für alle Towerstars-Anhänger. In der Rückwärtsbewegung waren die Ravensburger ein ums andere Mal zu langsam. Glück hatten die Towerstars, dass Robbie Czarnik nur den Pfosten traf. Ein paar Sekunden später die gleiche Situation: Crimmitschau konterte, Kilian Keller sah sich zwei Sachsen gegenüber, Ales Kranjc traf zum 3:1. Was danach folgte, war schlicht nicht Play-off-tauglich. Hinten wurde es vogelwild, Elia Ostwald nutzte das aus und erhöhte in der 29. Minute auf 4:1. „Wir wollen euch kämpfen sehen“, riefen die Fans.
Immerhin fingen sich die Towerstars nach schwachen Minuten und kamen durch Carter Proft in der 34. Minute auf 2:4 heran. Ravensburg drückte, fing sich bei einem Konter aber prompt das 2:5 ein. Beim Schuss von Allen von der linken Seite ins lange Eck sah Goalie Langmann nicht besonders gut aus. Sehr gut dagegen war das Solo von Svoboda in Überzahl zum 3:5. Ging da noch was? Und wie! In Überzahl legte Arturs Kruminsch die Scheibe mit der Rückhand stark in die Mitte, dort verkürzte Vincenz Mayer auf 4:5. Und noch waren knapp 17 Minuten zu spielen.
Pompei verpasst den Ausgleich
Wer den nach außen hin sonst stets zurückhaltenden Ehrenberger genauer beobachtete, der sah, wie angespannt und nervös Ravensburgs Trainer tatsächlich war. Seinen Kaugummi malträtierte er mit einer enormen Geschwindigkeit. Seine Mannschaft bemühte sich auf dem Eis, setzte sich im Crimmitschauer Drittel fest. Den ganz großen Druck übten sie auf das Tor von Kilar aber nicht aus. Neun Minuten vor dem Ende verpasste Pompei den Treffer nach Zuspiel von David Zucker knapp, Svoboda kam mit einem Gewaltschuss nicht am Eispiraten-Goalie vorbei.
Von den Gästen kam nicht mehr viel, doch den Towerstars fehlte die letzte Konsequenz. „Die Spielweise von uns war in Ordnung, wir haben auch gut gearbeitet“, meinte Trainer Jiri Ehrenberger. „Vor allem das 5:2 hat Crimmitschau aber zum richtigen Zeitpunkt geschossen.“Eispiraten-Trainer Kim Collins freute sich über „den Matchball, aber Ravensburg wird uns nichts schenken“.
Die zweite – und möglicherweise bereits entscheidende – Begegnung der Pre-Play-off-Serie am Freitag um 20 Uhr in Crimmitschau. Ein eventuelles drittes Spiel wäre am Sonntag um 18.30 Uhr in der Ravensburger Eissporthalle.
Dresdner Eislöwen – Heilbronner Falken 1:3 (0:2, 0:1, 1:0) – Tore: 0:1 (12:53) Kevin Lavallée, 0:2 (14:42 ÜZ) Justin Kirsch, 0:3 (21:29 ÜZ) Jordan Heywood, 1:3 (59:07 ÜZ) Martin Davidek ist