Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Spitzenreiter hat seine Rolle angenommen
FC Leutkirch startet gegen den SV Haisterkirch aus der Bezirksliga-Winterpause
LEUTKIRCH - Als Meisterschaftsfavorit sieht sich der FC Leutkirch zwar immer noch nicht, die Rolle als Spitzenreiter der Fußball-Bezirksliga angenommen hat er aber schon. Das liegt auch daran, dass Spieler und Verantwortliche eine ganze Winterpause lang Zeit hatten, die Ereignisse eines heißen Herbstes sacken zu lassen. Mit frischer Kraft geht es für den FCL am kommenden Sonntag um 14 Uhr nun wieder los, zu Gast ist der SV Haisterkirch.
„Es war Zeit, dass Pause ist“, blickt FCL-Trainer Patrick Straub auf den Moment zurück, als es endlich in die Winterpause ging. Der Tabellenführer hatte Niederlage um Niederlage kassiert, der Vorsprung auf die Verfolger war geschmolzen, und dann gab es da noch dieses letzte Spiel. In Baindt führten die Leutkircher kurz vor Schluss mit 1:0, ein schöner Schluss einer rasanten Runde war greifbar nah. Beim Abpfiff waren aber nach vier Platzverweisen nur noch sieben FCler auf dem Feld. Endergebnis: 1:1.
Zwei Siege und eine Niederlage in der Vorbereitung
Abgehakt. Sechs Wochen Vorbereitung liegen hinter Straub und seiner Mannschaft. Der Kader ist nahezu unverändert geblieben, nur Pius Rief werde er vermutlich aus der zweiten Mannschaft dazuholen, sagt der FCLTrainer. Er habe einen guten Eindruck hinterlassen, nicht zuletzt in den Testspielen. 3:1 gewann Leutkirch gegen Rot an der Rot, 2:4 verlor das Team gegen den TSV Wiggensbach, gar 11:0 besiegt wurden die Sprf. Schwendi. Was als echte Standortbestimmung gedacht war, geriet zum Flop. Schwendi habe viele A-Jugendliche dabeigehabt, der FCL hatte leichtes Spiel.
So konnte Patrick Straub auch nicht wirklich überprüfen, was ihm unter den Nägeln brennt – eine ganz zentrale Frage: Sind sich die Spieler bewusst, welche Chance wir haben? Was Straub meint, ist klar: Der FC Leutkirch ist Tabellenführer in der Bezirksliga! „Ich erwarte mir, dass sie mir zeigen, in welche Richtung sie möchten“, drückt der Trainer seine Erwartungshaltung an die ersten Auftritte nach der Winterpause aus. Mit den Trainingseindrücken war er nicht zufrieden. Zwar sei die Beteiligung in Ordnung gewesen, aber die Einstellung habe gefehlt, macht Straub deutlich.
Auf die Bremse tritt dagegen der FCL-Vorsitzende Jochen Reischmann. Favorit auf den Aufstieg sei der FC Leutkirch keineswegs. Die Liga sei so eng beisammen, dass sich da auch kaum jemand ausmachen lasse. Dafür spreche, dass er den SC Unterzeil-Reichenhofen als stärksten Gegner empfunden habe – obwohl die Mannschaft nur auf Platz neun steht.
„Bis jetzt haben wir nichts erreicht“, macht Trainer Patrick Straub deutlich. Zwar habe die Mannschaft eine gute Vorrunde gespielt, sei Herbstmeister geworden, aber wichtig werde es erst jetzt. Los geht es gegen Haisterkirch, danach steht gleich die brisante Partie gegen den SV Beuren an. Gegen Haisterkirch fehlen werden noch zwei der vier gegen Baindt vom Platz gestellten Spieler: Dennis Schwarz und Ralf Häge. Bei den anderen beiden Sündern ist die Sperre abgelaufen. Zuversichtlich stimmt Straub außerdem, dass die Leutkircher einigermaßen schadlos über die Grippewelle hinweggekommen sind und deshalb am Sonntag mit Schwung aus der Winterpause starten können. Als Spitzenreiter, der seine Rolle angenommen hat.