Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Dachstuhl brennt in Isny aus
Großeinsatz der Feuerwehr am Samstag in der Kemptener Straße – Bislang keine Hinweise auf Brandstiftung
Großeinsatz der Feuerwehr am Samstag – Brandursache noch unklar.
ISNY - Noch keine Erkenntnisse über die Brandursache liegen vor, die am Samstag in Isny in einem Mehrfamilienhaus in der Kemptener Straße zu einem Dachstuhlbrand geführt hat. Das teilte die Polizei am Sonntag mit. Am Hauptgebäude wird nach den vorläufigen Schätzungen mit einem Schaden in Höhe von 200 000 Euro gerechnet, am Nachbargebäude sei ein Schaden in Höhe von 50 000 Euro entstanden. Zwei Personen mussten wegen Verdachts einer Rauchgasvergiftung ambulant behandelt werden.
Der Alarm ging bei der Isnyer Feuerwehr gegen 15.40 Uhr ein. Sie rückte mit mehreren Lösch- und Einsatzfahrzeugen sowie der großen Drehleiter aus. Auch die Abteilung Großholzleute wurde alarmiert. Außerdem halfen fünf Atemschutzträger der Freiwilligen Feuerwehr aus Lindenberg beim Kampf gegen die Flammen. Insgesamt waren 65 Feuerwehrleute im Einsatz, außerdem acht Rettungskräfte sowie 16 ehrenamtliche Helfer vom DRK, die sich im Gemeindehaus St. Michael direkt um die Ecke um die Bewohner des betroffenen Hauses und auch deren Nachbarn kümmerten, die vorsichtshalber ihre Wohnungen verlassen hatten.
Dicke Rauchsäule
Bereits wenige Minuten nach Eintreffen der ersten Feuerwehrleute schlugen die Flammen offen aus dem Dach und aus mehreren Fenstern und Dachgauben. Über der Brandstelle stand eine dicke Rauchsäule, die von überall in der Stadt zu sehen war. Die Freiwillige Feuerwehr konnte aber ein komplettes Übergreifen der Flammen auf ein direkt angrenzendes Wohnhaus sowie einen weiteren rückwärtigen Gebäudetrakt, in dem sich ebenfalls Wohnungen befinden, verhindern. Dennoch wurde ein Nachbargebäude in Mitleidenschaft gezogen.
Nach Angaben der Polizei vom Sonntag mussten der Hauseigentümer und ein Mieter wegen des Verdachts einer Rauchgasvergiftung vor Ort behandelt werden. Ein weiterer Hausbewohner, dessen Wohnung komplett ausbrannte, berichtete gegenüber der „Schwäbischen Zeitung“, dass er von einem Dritten alarmiert worden war und sich zum Zeitpunkt des Brandausbruchs nicht in der Wohnung befand.
Weil er noch eine seiner Katzen in der Wohnung vermutete, habe er allerdings dreimal versucht, in die brennende Wohnung zu gelangen, was ihm wegen der Hitzeentwicklung und des entstandenen Rauchs nicht mehr gelungen sei. Seine zweite Katze habe er später gesehen, sie sei den Flammen entkommen.
Die zwei Dachwohnungen sind unbewohnbar, weil einige Dachstuhlbalken entweder verbrannt sind oder von der Feuerwehr zur Brandbekämpfung entfernt wurden, ebenso ein Großteil des Ziegeldachs. Die Ermittlungen zur Ursache dauern noch an. Hinweise auf eine Brandstiftung hätten sich bislang nicht ergeben.