Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Der Ersatzfahrplan steht
Bahn bereitet Ersatzverkehr für die Streckensperrung vom 24. März bis 10. September vor
Von Leutkirch nach Buchloe? Streckensperrung steht an.
LEUTKIRCH - Die letzten Vorbereitungen für die Elektrifizierung der Bahnstrecke von München nach Lindau sind weitgehend abgeschlossen. Mittlerweile hat die Bahn auch die Fahrzeiten für den sogenannten Schienenersatzverkehr zwischen Leutkirch und Buchloe mit Bussen veröffentlicht. Vom 24. März bis zum 10. September wird dieser Streckenabschnitt komplett gesperrt sein. Ein Bahnsprecher bat schon jetzt um Verständnis dafür, falls trotz die Zeiten wegen des Straßenverkehrs nicht einzuhalten seien. Knapp drei Jahre dürften die Arbeiten auf den verschiedenen Streckenabschnitten dauern und immer wieder zu Verkehrsbeeinträchtigungen führen.
Nach dem jetzt vorliegenden Ersatzfahrplan wird am Samstag, 24. März, um 5:55 Uhr der erste Bus Leutkirch in Richtung Memmingen verlassen. Als Ankunftszeit dort ist 6:49 Uhr vermerkt, in Buchloe soll die Fahrt um 7:45 Uhr enden. Haltepunkte bis Memmingen befinden sich am Bahnhof Aichstetten, in Aitrach am Kirchplatz und am Bahnhof. Auch in Tannheim wird der Bus einen Zwischenstopp einlegen. Wochentags wird der erste Bus in Leutkirch um 5:19 Uhr starten. Als letzter Abfahrtstermin in Richtung Memmingen ist täglich 20:50 Uhr ausgewiesen. In der Gegenrichtung werden die ersten Busse an Wochentagen um 6:59 Uhr in Leutkirch ankommen. Genau um Mitternacht wird der letzte Bus am Leutkircher Bahnhof halten. Wer aus München kommt, muss dafür spätestens um 22.10 Uhr in Buchloe umsteigen.
Expressbuslinien geplant
Nicht alle Linien sind durchgehend angelegt, häufig wird in Memmingen ein Umsteigen erforderlich sein. Das gilt und galt aber auch für Zugverbindungen. Zwischen Memmingen und Buchloe hat die Bahn sogenannte Expressbuslinien vorgesehen mit nur einem Zwischenstopp in Mindelheim. Nach Einschätzung der Bahn werden zwischen Leutkirch und Buchloe rund 3600 Fahrgäste täglich von den Einschränkungen betroffen sein. In der Anfangsphase dieser sehr langen Vollsperrung sollen an Bahnhöfen und in Zügen auch sogenannte „Reisendenlenker“Fahrgäste betreuen und informieren.
Politische Prominenz wird am 23. März in Memmingen symbolisch zum Spatenstich für die aufwendige Modernisierungsmaßnahme erscheinen. Neben der Aufstellung der Oberleitungsmasten und der Spannung der Oberleitung wird im Juli 2018 in Leutkirch unter anderem mit dem Bau eines Umrichterwerks begonnen. Eine komplette Gleiserneuerung wird zwischen Tannheim und Memmingen erfolgen.
Höhere Geschwindigkeiten
Ziel ist, dass in Zukunft Züge mit bis zu 160 Kilometern pro Stunde durch das Allgäu fahren. Ein neues elektronisches Stellwerk soll in Aichstetten entstehen. Insbesondere zwischen Aitrach und Aichstetten müssen mehrere Bahnübergänge erneuert werden, um später auch den Betrieb mit Neige technik zügen zu ermöglichen.
In Leutkirch ist auch der Bau einer Schallschutzwand vorgesehen. „Lärmschutz hat hohe Priorität“, betont die Bahn in einer Projektübersicht. Demnach sind 20 Prozent der Projektkosten für die Lärmvorsorge einkalkuliert. In engen Gleisbögen soll das auch mit„ Schienenschmi er einrichtungen“gewährleistet werden. Überwiegend werde nur tagsüber gearbeitet, um die Belastungen für die Anwohnerschaft etwa durch Rammarbeiten in Grenzen zu halten. Bei den Ausschreibungen sei darauf geachtet worden, dass die eingesetzten Maschinen dem höchsten technischen Standard entsprächen.
Die nächste längere Streckensperrung ist vom 12. April bis 6. Oktober 2019 zwischen Leutkirch und Hergatz eingeplant. Eine kurzzeitige Sperrung (2. bis 5. November 2018) betrifft den Bahnhof Kißlegg. Aktuell kalkuliert die Bahn mit Gesamtkosten in Höhe von 440 Millionen Euro.
Infos unter https://bauinfos.deutschebahn.com/docs/bayern/ infos/971_987_230310092018_fahrplan.pdf