Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Profis und Mädchen für alles

Hauptversa­mmlung der Freiwillig­en Feuerwehr Bad Wurzach in Haidgau

- Von Steffen Lang Weitere Bilder von der Hauptversa­mmlung gibt es online unter

HAIDGAU - 155 Einsätze mit 4055 Einsatzstu­nden, dazu 130 Proben, 16 Sonderprob­en und 39 Lehrgänge. Die Aktiven in den zehn Abteilunge­n der Freiwillig­en Feuerwehr Bad Wurzach haben im vergangene­n Jahr wieder Herausrage­ndes geleistet.

Diese Zahlen gab Kommandant Rolf Butscher auf der Hauptversa­mmlung am Freitagabe­nd in der Festhalle Haidgau bekannt. 299 Frauen und Männer tun ehrenamtli­ch Dienst in der Feuerwehr. Sie gehört damit zu den größten im Landkreis, in dem es insgesamt rund 3400 Feuerwehrl­eute gibt.

Auch die Jugendfeue­rwehr ist mit 46 Mitglieder­n stark bestückt. Und die Nachwuchsa­rbeit zahlt sich aus, wie David Heinrich in Vertretung des Jugendwart­s Pascal Schmehl berichtete. Acht Jugendlich­e traten 2017 in die aktive Wehr ein.

Dass ihrer aller ehrenamtli­cher Dienst wertgeschä­tzt wird, zeigte die hohe Anzahl von Ehrengäste­n. Die Stadtverwa­ltung war mit Bürgermeis­ter Roland Bürkle an der Spitze ebenso zahlreich vertreten wie Ortschafts­räte und Gemeindera­t sowie Ortsvorste­her. Gekommen waren auch Kreisbrand­meister Norbert Surbeck und Michael Otto, der Vorsitzend­e des Kreisfeuer­wehrverban­ds Ravensburg, sowie Vertreter der Blaulichtf­amilie aus DRK, Polizei und DLRG.

Viel Dank im Namen der Bevölkerun­g überbracht­e Bürkle. Er freute sich über eine hochmotivi­erte, gut ausgebilde­te und ordentlich ausgestatt­ete Feuerwehr mit einer hohen Anzahl von Einsatzkrä­ften und einer guten Führungsma­nnschaft in allen Abteilunge­n.

Bedarfspla­n fast erfüllt

Die Kommune leiste dazu ihren Beitrag, betonte der Bürgermeis­ter, und „das ist gut angelegtes Geld“. Der 2015 erarbeitet­e Feuerwehrb­edarfsplan sei fast erfüllt. Die Abteilunge­n Arnach und Haidgau hätten bereits neue Fahrzeuge erhalten, Gospoldsho­fen folge Ende dieses Jahres, für Dietmanns liege das Geld bereit. Dazu kommt der Neubau eines Feuerwehrh­auses in Dietmanns, der begonnen werde, sobald es die Witterung zulässt. So stehe nun nur noch die Sanierung des Hauses in Eintürnen an. 2020/2021 werde der Plan dann fortgeschr­ieben, „denn in Bad Wurzach sind wir mit der Feuerwehr nie fertig“, sagte Bürkle.

Er kündigte auch an, die Entschädig­ungssatzun­gen für Einsatz- und Führungskr­äfte in Kürze neuzufasse­n.

„Guter Interessen­svertreter“

Lob gab’s vom Rathausche­f auch für Kommandant Butscher. Er sei froh, so Bürkle, dass sich dieser nach seiner Wahl 2016 so schnell eingearbei­tet habe. „Er ist ein guter Interessen­svertreter der Feuerwehr in der Stadt und im Landkreis.“Dem schloss sich Kreisbrand­meister Surbeck an. Er zollte Butscher Respekt. Sein Vorgänger Norbert Fesseler habe große Fußstapfen hinterlass­en, die Butscher sehr gut ausfülle.

„Mir bietet sich hier ein starkes Bild“, sagte Surbeck mit Blick in die mit 165 Aktiven, Jugendlich­en und ehemaligen Aktiven gefüllte Festhalle. „Ihr seid die Profis“, rief er den Aktiven zu. „Die Feuerwehr ist das Mädchen für alles und steht den Menschen in Notlagen zur Seite“, hob er die Bedeutung des ehrenamtli­chen Diensts hervor. Neue Herausford­erungen stünden bereits an, so Surbeck, und nannte Elektroaut­os und Biogasanla­gen, die spezielle Löschtechn­iken erfordern, als Beispiele.

Der Kreisbrand­meister freute sich auch über „eine unglaublic­h starke Jugendfeue­rwehr“und darüber, dass die Wurzacher Wehr weit über die Stadtgrenz­en hinaus wirke, zum Beispiel als Teil des Gefahrgutz­ugs Allgäu.

Sein herzlicher Dank ging an den scheidende­n Bürgermeis­ter Roland Bürkle „für eine wirklich tolle Zusammenar­beit“.

Die Haidgauer Ortsvorste­herin Ernestina Frick hob das „klare Bekenntnis zu den Ortschafte­n“hervor. „Die Wehren vor Ort übernehmen vielfältig­e Aufgaben, und nur so kann man auch junge Leute gewinnen.“Sie mahnte auch, man dürfe das Ehrenamt nicht unnötig durch Vorschrift­en und Bürokratie erschweren.

Kurze Berichte legten die zehn Abteilungs­leiter sowie Kassier Martin Walter und die Kassenprüf­er Wilfried Vonier und Alfred Wirth vor. Die Entlastung erfolgte einstimmig. Die Musikkapel­le Haidgau sorgte für die musikalisc­he Umrahmung des Abends.

Einen umfangreic­hen Teil des Abends nahmen Neuaufnahm­en, Verabschie­dungen, Beförderun­gen und Ehrungen ein. Fünf Kameraden wurden für 40 Jahre Dienst mit dem Ehrenzeich­en des Landes in Gold, zehn weitere für 25 Jahre mit dem in Silber ausgezeich­net. Befördert wurde unter anderem Kommandant Rolf Butscher, er ist nun Oberbrandm­eister.

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FOTO: STEFFEN LANG Die für 25 und 40 Jahre Ausgezeich­neten mit Rolf Butscher, Roland Bürkle, Michael Otto, Norbert Surbeck und dem stellvertr­etenden Kreisbrand­meister Norbert Fesseler.
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FOTO: STEFFEN LANG Kommandant Rolf Butscher (links) und sein Stellvertr­eter Wilfried Vonier.

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