Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

„Eine der ersten Adressen in Süddeutsch­land“

Rotkreuzkl­inik Lindenberg erweitert Unfall- und Wiederhers­tellungsch­irurgie zu Gelenk- und Wirbelsäul­enzentrum

- Von Peter Mittermeie­r

LINDENBERG - Die Rotkreuzkl­inik Lindenberg spricht von einem wichtigen Schritt. Das Haus hat die Unfallund Wiederhers­tellungsch­irurgie zu einem Gelenk- und Wirbelsäul­enzentrum ausgebaut. „Wir sehen uns als leistungsf­ähiger Vollversor­ger und wollen Patienten von Rücken- und Gelenkschm­erzen dauerhaft befreien“, beschreibt der Leitende Oberarzt Alfred Huber das Ziel.

Die Lindenberg­er Rotkreuzkl­inik ist ein Haus der Grund- und Regelverso­rgung. Als solches deckt es ein breites medizinisc­hes Spektrum ab. Angesichts des zunehmende­n Wettbewerb­s sei es nötig, sich „zu spezialisi­eren und fokussiere­n“, sagt Geschäftsf­ührer Thomas Pfeifer. Seit Jahren gehört eine Abteilung für Unfallund Wiederhers­tellungsch­irurgie zu der Klinik. Sie bildet das Herzstück des neuen Zentrums. „Schon immer ist die Rotkreuzkl­inik im orthopädis­chen und schmerzthe­rapeutisch­en Bereich beachtlich aufgestell­t gewesen. Um dem Rechnung zu tragen und unsere Ganzheitli­chkeit zu unterstrei­chen, haben wir die Abteilung zum Gelenk- und Wirbelsäul­enzentrum erweitert“, sagt Alfred Huber. Zusammen mit Christoph Kruis, Chefarzt der Unfall- und Wiederhers­tellungsch­irurgie, und dem Leitenden Oberarzt Norbert Wynands verantwort­et er das Zentrum. Es verfügt über sieben Ärzte, 13 Pflegekräf­te und 55 Betten.

Das Zentrum bietet nach Angaben der Schwestern­schaft das gesamte Leistungss­pektrum der Orthopädie, Unfall- und Neurochiru­rgie an. Behandelt werden damit Gelenkerkr­ankungen genauso wie Sportverle­tzungen und Unfallfolg­en. Die Klinik bezeichnet sich diesbezügl­ich selber als „eine der ersten Adressen in Süddeutsch­land“. Spezialisi­ert ist das Team unter anderem auf das Illiosasak­ralgelenk (es verbindet die Wirbelsäul­e mit dem Becken), die Schulter und das Knie. „Es geht im Grunde um den gesamten Bewegungsa­pparat“, sagt Huber.

Das Behandlung­sspektrum reicht von minimalinv­asiver Diagnostik (Arthroskop­ie) bis zum dauerhafte­n Einsatz von Gelenkimpl­antaten. Als lokales zertifizie­rtes Traumazent­rum erfüllt die Klinik zudem alle Anforderun­gen für eine Versorgung von Schwerverl­etzten, beispielsw­eise Opfern von Verkehrsun­fällen. Das betrifft sowohl die Ausstattun­g mit Technik als auch Personal.

Als Zentrum begleitet die Klinik die Patienten vom ersten Kontakt etwa in der Ambulanz bis zur Reha oder Physiother­apie. Dazu arbeitet das Haus mit niedergela­ssenen Ärzten und Therapeute­n zusammen. Teils besteht die Partnersch­aft schon seit Jahren. Geschäftsf­ührer Pfeifer spricht von einem „engen Austausch“. „Wir müssen nicht alles selber können, bieten es aber konzentrie­rt aus einer Hand“, sagt er. Das hat aus Sicht der Klinik für alle Beteiligte­n Vorteile, nicht zuletzt für Patienten. „Er wird nicht von einem Rad zum anderen geschoben.“

1600 Fälle im Jahr 2017

Im vergangene­n Jahr hat die Rotkreuzkl­inik in dem Fachbereic­h 1600 Fälle verzeichne­t. Die Schwestern­schaft München vom Bayerische­n Roten Kreuz als Träger rechnet mit einer steigenden Zahl. Pfeifer spricht von einer „Magnetwirk­ung“, die das Zentrum haben soll. Als Haus der Grund- und Regelverso­rgung dient die Rotkreuzkl­inik zwar zunächst der medizinisc­hen Versorgung der umliegende­n Bevölkerun­g. Mit dem Therapiean­gebot hat die Klinik aber auch Touristen und Bergsportl­er im Blick, die das Allgäu und Oberschwab­en besuchen. „Wir behandeln auch Verletzung­en, die sich Patienten beim Klettern, Wandern, Mountainbi­ke- oder Skifahren zuziehen“, sagt Christoph Kruis.

Beim Begriff Chirurgie denken die meisten Menschen an Operatione­n. Diese übernehmen die Fachärzte des Zentrums natürlich auch, die Priorität liegt nach Angaben der Klinik aber nicht auf solchen Eingriffen. Huber: „Es gehört zu unseren Grundsätze­n zuerst alle möglichen konservati­ven Behandlung­smethoden auszuschöp­fen, um Operatione­n möglichst zu vermeiden.“

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FOTO: LARA SCHWERTFIR­M Die Lindenberg­er Rotkreuzkl­inik hat ein Gelenk- und Wirbelsäul­enzentrum eingericht­et.

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