Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
„Eine der ersten Adressen in Süddeutschland“
Rotkreuzklinik Lindenberg erweitert Unfall- und Wiederherstellungschirurgie zu Gelenk- und Wirbelsäulenzentrum
LINDENBERG - Die Rotkreuzklinik Lindenberg spricht von einem wichtigen Schritt. Das Haus hat die Unfallund Wiederherstellungschirurgie zu einem Gelenk- und Wirbelsäulenzentrum ausgebaut. „Wir sehen uns als leistungsfähiger Vollversorger und wollen Patienten von Rücken- und Gelenkschmerzen dauerhaft befreien“, beschreibt der Leitende Oberarzt Alfred Huber das Ziel.
Die Lindenberger Rotkreuzklinik ist ein Haus der Grund- und Regelversorgung. Als solches deckt es ein breites medizinisches Spektrum ab. Angesichts des zunehmenden Wettbewerbs sei es nötig, sich „zu spezialisieren und fokussieren“, sagt Geschäftsführer Thomas Pfeifer. Seit Jahren gehört eine Abteilung für Unfallund Wiederherstellungschirurgie zu der Klinik. Sie bildet das Herzstück des neuen Zentrums. „Schon immer ist die Rotkreuzklinik im orthopädischen und schmerztherapeutischen Bereich beachtlich aufgestellt gewesen. Um dem Rechnung zu tragen und unsere Ganzheitlichkeit zu unterstreichen, haben wir die Abteilung zum Gelenk- und Wirbelsäulenzentrum erweitert“, sagt Alfred Huber. Zusammen mit Christoph Kruis, Chefarzt der Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, und dem Leitenden Oberarzt Norbert Wynands verantwortet er das Zentrum. Es verfügt über sieben Ärzte, 13 Pflegekräfte und 55 Betten.
Das Zentrum bietet nach Angaben der Schwesternschaft das gesamte Leistungsspektrum der Orthopädie, Unfall- und Neurochirurgie an. Behandelt werden damit Gelenkerkrankungen genauso wie Sportverletzungen und Unfallfolgen. Die Klinik bezeichnet sich diesbezüglich selber als „eine der ersten Adressen in Süddeutschland“. Spezialisiert ist das Team unter anderem auf das Illiosasakralgelenk (es verbindet die Wirbelsäule mit dem Becken), die Schulter und das Knie. „Es geht im Grunde um den gesamten Bewegungsapparat“, sagt Huber.
Das Behandlungsspektrum reicht von minimalinvasiver Diagnostik (Arthroskopie) bis zum dauerhaften Einsatz von Gelenkimplantaten. Als lokales zertifiziertes Traumazentrum erfüllt die Klinik zudem alle Anforderungen für eine Versorgung von Schwerverletzten, beispielsweise Opfern von Verkehrsunfällen. Das betrifft sowohl die Ausstattung mit Technik als auch Personal.
Als Zentrum begleitet die Klinik die Patienten vom ersten Kontakt etwa in der Ambulanz bis zur Reha oder Physiotherapie. Dazu arbeitet das Haus mit niedergelassenen Ärzten und Therapeuten zusammen. Teils besteht die Partnerschaft schon seit Jahren. Geschäftsführer Pfeifer spricht von einem „engen Austausch“. „Wir müssen nicht alles selber können, bieten es aber konzentriert aus einer Hand“, sagt er. Das hat aus Sicht der Klinik für alle Beteiligten Vorteile, nicht zuletzt für Patienten. „Er wird nicht von einem Rad zum anderen geschoben.“
1600 Fälle im Jahr 2017
Im vergangenen Jahr hat die Rotkreuzklinik in dem Fachbereich 1600 Fälle verzeichnet. Die Schwesternschaft München vom Bayerischen Roten Kreuz als Träger rechnet mit einer steigenden Zahl. Pfeifer spricht von einer „Magnetwirkung“, die das Zentrum haben soll. Als Haus der Grund- und Regelversorgung dient die Rotkreuzklinik zwar zunächst der medizinischen Versorgung der umliegenden Bevölkerung. Mit dem Therapieangebot hat die Klinik aber auch Touristen und Bergsportler im Blick, die das Allgäu und Oberschwaben besuchen. „Wir behandeln auch Verletzungen, die sich Patienten beim Klettern, Wandern, Mountainbike- oder Skifahren zuziehen“, sagt Christoph Kruis.
Beim Begriff Chirurgie denken die meisten Menschen an Operationen. Diese übernehmen die Fachärzte des Zentrums natürlich auch, die Priorität liegt nach Angaben der Klinik aber nicht auf solchen Eingriffen. Huber: „Es gehört zu unseren Grundsätzen zuerst alle möglichen konservativen Behandlungsmethoden auszuschöpfen, um Operationen möglichst zu vermeiden.“