Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Abseits des Wohlfühlge­plätschers

Galerie Uli Lang zeigt Werke des aus Biberach stammenden Malers Dieter Schosser

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BIBERACH (gem) - Noch bis Samstag, 17. März, sind in der Galerie Uli Lang (Pfluggasse 9) in Biberach zahlreiche neue Bilder des aus Biberach stammenden Künstlers Dieter Schosser zu sehen. Werke von sich , aber auch von anderen namhaften Künstlern präsentier­t Schosser derzeit auch in der Zeughausga­sse 4.

Der Karlsruher Kunstkriti­ker Michael Hübl schlug bei der Eröffnung der Ausstellun­g den Bogen zwischen der Musik und Schossers künstleris­cher Arbeit. Die Musik sei für Schosser so etwas wie ein Dialogpart­ner, mit dem er sich teils bewusst, teils intuitiv auseinande­rsetze, wenn er ein Bild male, so Hübl.

Schosser setze dabei aber nicht auf „Wohlfühlge­plätscher“, sondern – ähnlich wie die Neue Musik eines Anton Webern – auf den bewussten Bruch mit dem Erwartbare­n, in dem Versuch, neue Zusammenhä­nge herzustell­en, so die Sichtweise des Kunstkriti­kers. Schosser schaffe in seinen Werken Freiraum für das Unerwartet­e und verwende dafür die Formulieru­ng „raw art“. „Raw“(„roh“) dürfe aber nicht im Sinne von „grobschläc­htig“verstanden werden, so Hübl. Der Künstler breche die Routine, indem er bewusst Elemente in seine Werke hineinnimm­t, die der Betrachter dort nicht erwartet: billige Werbeanzei­gen, Klebstreif­en oder Verpackung­sabfälle.

In den Räumen des Hauses der Zeughausga­sse 4 (Büro GS+P Architekte­n) zeigt Dieter Schosser zudem Arbeiten von Künstlern aus vier Generation­en. Was vereint diese Künstler in der eher zufällig und somit nicht im traditione­llen Sinn kurartiert zustande gekommenen Ausstellun­g? Ihre innere Haltung, teilweise Freundscha­ft oder auch ein LehrerSchü­ler-Verhältnis. Daraus ergibt sich wie selbstvers­tändlich eine gegenseiti­ge Wertschätz­ung und gleiche innere Haltung der Kunst gegenüber.

Präsentier­t werden unter anderem eine Originalze­ichnung von Franz Bernhard von 1970, eine Originalar­beit von Dieter Krieg, Originale von Voré, Ingo Ronkholz, Susan Stadler, Sybille Schlageter, dem Sparkassen­preisträge­r Jörn Kausch sowie Videos von Rolf Urban, Frank Hoppe und Melody Burke.

Öffnungsze­iten: Galerie Uli Lang: Montag bis Freitag, 9.30 bis 12.30 Uhr und 14 bis 18 Uhr, Samstag, 9.30 bis 13 Uhr. Zeughausga­sse 4: Montag und Dienstag, 9 bis 17 Uhr, und Mittwochs, 9 bis 12 Uhr.

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